Geologietour
Schwer
Für Wanderer, die sich für die Geologie interessieren, eine lohnenswerte Rundtour. Es geht zu den Weiherwiesen, ins Wental, nach Lauterburg und zur Remsquelle.
Details der Tour
Besonderheiten der Tour
Aussichtsreich / Geologische Highlights / Botanische Highlights
Beschreibung
Zuerst entlang der jungen Rems, dann auf breiten Waldwegen aufwärts erreichen wir die Albhochfäche. Hier geht die Route Richtung Tauchenweiler durch Wälder, in denen Jahrhunderte hindurch nach Bohnerz geschürft wurde. Beim Naturschutzgebiet Weiherwiesen staunen wir über zwei Teiche mitten auf der Schwäbischen Alb. Der Weg führt weiter an einem "Wasserfall" und einer Ponordoline vorbei Richtung Irmannsweiler. Ab hier geht es leicht abwärts zu zwei großen Dolinen und ins Wental zum Felsenmeer. Beim Landhotel drehen wir um und wandern bis Bartholomä, von dort über den Bärenberg nach Lauterburg. Ab jetzt geht es bergab zum Remsursprung und gemütlich an einer Fischzucht und am neuen Weinberg vorbei zurück zum Ausgangspunkt.
Autorentipp
Entdecken Sie bei der Ponordoline die Feuersteine (nicht mitnehmen)?
Ab Bartholomä und Lauterburg können Sie auch mit dem Bus nach Essingen fahren.
Wegbeschreibung
Diese Rundwanderung führt uns zu einigen erdgeschichtlichen Besonderheiten der Ostalb. Wir starten unsere Wanderung am Parkplatz "In den Buchen- am Ortsende von Essingen Richtung Tauchenweiler. Vorbei an der Ölmühle [1], in der weniger Getreide gemahlen dafür umso mehr Kalk gebrannt wurde, führt uns der Pfad durch das junge Remstal mit Blick auf das Gewann "Weinberg" [2] (Wacholderheide gegenüber) zum neuen Weinberg und bis zur Fischzucht an der Rems. Hier verlassen wir den Remsweg und wandern vor den Gebäuden den ersten Weg nach links bergan. Wir bleiben auf dem breiten befestigten Waldweg, bis wir die Albhochfläche mit Blick nach Lauterburg erreichen. Dabei erfahren wir geologisches Wissen mit unseren eigenen Beinen. Der Albtrauf, der zum Rhein hin entwässert, ist hier steil und die Landschaft oben neigt sich flach Richtung Donau. Die unterschiedliche Flusslänge von Rhein (1220 km) und Donau (2850 km) bei gleichem Höhenunterschied zum Meer hat zusammen mit der Schichtneigung des Juragesteins der Schwäbischen Alb zu der unterschiedlichen Abtragung geführt. Auf der Albhochfläche wenden wir uns nach links und folgen der Markierung geradeaus Richtung Tauchenweiler. Gewannbezeichnungen wie: "Grubenhäule" und "Mittlere Eisengrube" säumen den Weg. Sie weisen auf den schon vor dem Mittelalter hier betriebenen Abbau von "Bohneisenerz" hin. Überall im Wald gibt es zahlreiche Vertiefungen (Gruben) als Zeugen dieser Tätigkeit. Wenn wir den Wald verlassen können wir links Richtung Essingen einen kleinen Abstecher zu einer solchen Eisengrube machen. Wir kehren auf den Hauptweg zurück, biegen links ab und an einem Wegweiser schwenken wir nach rechts Richtung Weiherwiesen [3]. Römer hatten in diesem Bereich ein kleines Kastell des Alblimes (ca. 80 n. Chr.) mit ca. 150 Mann Besatzung. Verschiedene Hinweistafeln informieren uns über das Naturschutzgebiet und seine Nutzung.
Vorbei am unteren kleineren Weiher, bei der Forststraße rechts, kommen wir zum "Wasserfall" (Hinweistafel) [4]. Dort verschwindet der kleine Bach in einer Ponordoline, einem Schluckloch, um dann an der Brenzquelle wieder zutage zu treten. Kurz danach betreten wir leicht rechts den Wiesenweg des Urwentales (Naturschutzgebiet) und folgen dem Weg rechts am Waldrand mit Blick auf zahlreiche Erdfälle (Einbrüche an der Erdoberfläche). An einer befestigten Straße schwenken wir rechts ab, um bald darauf nach links zum nahen Ort Irmannsweiler zu kommen. Hier geht es zunächst auf einem Teersträßchen kurz Richtung Bartholomä und gleich nach Ortsende links in einen Feldweg, der uns bergab Richtung Wental führt. An einer großen Doline [5] (eingezäunt) wandern wir linker Hand weiter talwärts. Nach ca. einer halben Stunde erreichen wir das vielbesuchte Felsenmeer aus Dolomitgestein [6] (Hinweistafeln) und bald darauf das Hotel Wental. Nach einer gemütlichen Einkehr wenden wir hier und gehen zurück bis zur großen Doline. Dort wandern wir weiter Richtung Bartholomä. Am Wegesrand befindet sich ein Gedenkstein mit Hinweis auf Pfarrer Friedrich Weng aus Bartholomä, der hier 1632 im Dreißigjährigen Krieg von Soldaten ermordet wurde, weil er das letzte Geld und die wenigen Lebensmittel der Dorfbewohner nicht herausgeben wollte. Unser Weg führt uns Richtung Dorfmitte und dann nach rechts den roten Hinweistafeln folgend über die Dorfhülbe, mit dem Gedenkstein an 100 Jahre Albwasserversorgung (1883 - 1993), Richtung Sport- und Bildungszentrum. Dort gehen wir am Waldrand links (Wegkreuz) bis ein Waldweg von rechts kommt (Tafel: Rosenstein Parkplatz 5,5 km). Achtung. Hier scharf rechts, wieder rechts und nach wenigen Metern dem gelben Dreieck links auf den Bärenberg (mit 755 m war er die höchste Erhebung im Altkreis Aalen) und nach Lauterburg folgen. Über weite Felder, mit Blick auf den Braunenberg rechts mit seinem Sendemasten und dem Funkmasten am Rosenstein links, erreichen wir Lauterburg. Mit schönem Tiefblick nach Lautern gehen wir im Ort steil bergab bis wir links das Tor zur Vorburg des Schlosses Lauterburg [7] sehen (das Schloss ist 1732 abgebrannt).
Jetzt wandern wir an der evangelischen Kirche vorbei immer geradeaus in der Albstraße bis zu einer scharfen Linkskurve, folgen der Reutestraße bis nach der großen Hülbe. Links sehen wir den Kletterturm der Bergwacht. An ihm vorbei nehmen wir abwärts die letzten Kilometer nach Essingen unter die Füße. Bei der anfangs erwähnten Fischzucht lohnt sich noch ein kurzer Abstecher zur Remsquelle [8]. Wegen des kleinen Einzugsgebietes ist die Remsquelle leider nur ein Rinnsal und nicht mit der Brenzquelle bei Königsbronn zu vergleichen, durch deren Gebiet wir gewandert sind. Über der Landesstraße befindet sich ein Steinbruch mit schön gebankten Weiß - Jurakalken, fast wie gemauert. Ab der Fischzucht tragen uns die müden Beine zurück ins nahe Essingen zu unserem Ausgangspunkt. (Bild und Text: Eugen Huber)