Die Automatisierung des Lebens, die Transformation unserer sozialen Lebenswelten schreitet voran. Künstliche Intelligenz und ihre Verheißungen übernehmen das Regiment und erschaffen lebensähnliche Daseinsformen. Der Mensch forciert den Fortschritt und steht bereits an der Schwelle zu seiner eigenen Ersetzbarkeit. Das Museum Frieder Burda wagt ein Experiment und transformiert selbst in eine hybride und utopistische Versuchsanordnung: Kurator Udo Kittelmann thematisiert und präsentiert einige dieser Wesen, die das Museum und seine klassischen Meisterwerke an den Wänden kritisch inspizieren. Das Ergebnis ist eine neue Dialogsituation, die den Konjunktiv des „Was-wäre-wenn“ einer radikal veränderten Zukunft durchspielt.
Pablo Picasso, Jackson Pollock, Willem de Kooning, Gerhard Richter,
Sigmar Polke: Sie haben den klassischen Kunstbegriff „transformiert“, ihr
Werk gilt als bahnbrechend, ihre Wirkung epochal. Zusammen mit diesen
Ikonen der Sammlung Frieder Burda und im Dialog mit hybriden Wesen
vernetzen sich mehrdimensionale Erfahrungsräume, in denen sich
der Besucher selbst verorten muss. Es kommt zukünftiges Leben
ins Museum – wenn auch nicht echt sondern als Reflexion der heute
zunehmend ins Künstliche transformierten Welt. Die eingeladenen
Künstlerinnen und Künstler Louisa Clement, Jordan Wolfson, Timur Si-Qin
und Ryan Gander gehören fast alle der Generation der Digital Natives
an und spiegeln in ihrer Biografie wie ihrem Schaffen die zunehmende Macht der virtuellen Möglichkeiten