Superman wird ausgebremst und fliegt gegen die Wand, eine überdimensionale bronzene Häsin bietet mütterlichen Unterschlupf, ein Seepferdchenpaar tauscht traditionelle Geschlechterrollen aus: Mit 31 weiblichen Positionen aus verschiedenen Generationen, stellvertretend für das jeweilige künstlerische Werk, widmet sich die Ausstellung im Museum Frieder Burda ausschließlich den Arbeiten von Künstlerinnen und dem inhaltlich breiten Spektrum ihrer Arbeiten.
Die legendäre US-Amerikanische Sammlerin Peggy Guggenheim gründete 1942 ihre visionäre Galerie „Art of This Century“ in New York und eröffnete schon 1943 die Ausstellung „Exhibition by 31 Women“. Sie gilt heute als eine der ersten bahnbrechenden Ausstellungen, die ausschließlich Werke von Künstlerinnen präsentierten. Es war Marcel Duchamp, ihr langjähriger Künstlerfreund, der Guggenheim diese „All Women Show“ ursprünglich vorgeschlagen hatte.
Die seinerzeitigen Kritiken schwankten zwischen widerwilliger Bewunderung und herablassender Missachtung. Diese Urteile gipfelten in der Aussage des Kunstkritikers des einflussreichen TIME Magazine, James Stern, der die Ausstellung mit der Begründung ablehnte, dass es noch nie eine „erstklassige Künstlerin“ gegeben habe. Was für ein Irrtum schon damals!