17.01.2024
Jobcard-Projekte gewinnen „Innovationspreis Tourismus“
Tourismus-Verband vergibt den neuen Preis erstmals auf der CMT 2024
STUTTGART, 17. Januar 2024 – Der Tourismus-Verband Baden-Württemberg (TVBW) hat auf der Urlaubsmesse CMT zum ersten Mal mustergültige Projekte mit dem Innovationspreis Tourismus ausgezeichnet. Inhaltlicher Schwerpunkt der Premieren-Verleihung an diesem Mittwoch waren Kooperationen, die Tourismus und lokale sowie regionale Wirtschaft auf innovative Weise verbinden. Über den geteilten ersten Platz freuen sich die unabhängig voneinander eingereichten Projekte „Remstal-Jobcard“ von Remstal Tourismus e. V. und die „Drei-Welten-Jobcard“ der DreiWelten Tourismus GmbH, die Gebiete der Regionen Schwarzwald, Rheinfall und Bodensee unter einem Dach vereint. Der Innovationspreis Tourismus ist pro Auszeichnung mit 5.000 Euro dotiert.
„Ihre beiden Jobcard-Projekte sind ein leuchtendes Beispiel dafür, wie man Unternehmen in der Wirtschaft wie auch im touristischen Bereich gleichermaßen stärkt“, sagte Verbandspräsident Dr. Patrick Rapp an die Preisträger gerichtet in seiner Laudatio. „Mit den beiden Jobcards schaffen Sie eine klassische Win-win-Situation, von der jeweils eine ganze Region langfristig profitiert.“ Sowohl die „Remstal-Jobcard“ als auch die „Drei-Welten-Jobcard“ stärken regional ansässige Unternehmen mit einer Guthabenkarte für Mitarbeitende, die vor Ort bei touristischen Betrieben eingesetzt werden kann. Bei der Remstal-Jobcard kann ein monatlich aufladbarer Betrag bei zahlreichen Mitgliedern des Tourismusvereins aus den Bereichen Freizeit, Übernachtung oder Gastronomie eingelöst werden. Die Drei-Welten-Jobcard bietet Arbeitgebern sogar zwei Varianten der Karte an, bei denen Beschäftigte die über 120 teilnehmenden Freizeitattraktionen in der Region entweder einmal pro Jahr oder einmal pro Monat kostenfrei nutzen dürfen. Die Jury des Innovationspreises Tourismus würdigte insbesondere, dass von den Jobcards Arbeitgeber, Mitarbeitende und touristische Betriebe vor Ort gleichermaßen profitieren. Mit der Idee der Jobcards gelinge es nicht nur, Unternehmen in Zeiten des Fachkräftemangels als attraktive Arbeitgeber zu stärken, sondern auch Beschäftigten den Mehrwert des regionalen touristischen Angebots zu vermitteln. Vorbildlich ist zudem, dass zahlreiche Unternehmen eingebunden sind, bei denen die Vorteile eingelöst werden können.
Auf den zweiten Platz wählte die Jury das Projekt „Kocherwerk – Haus der Verbindungstechnik“, mit dem sich die gleichnamige Organisation aus dem Hohenlohekreis beworben hat. Hinter der Initiative stehen die Akteure des gemeinnützigen Vereins der „Förderer des Schrauben- und Befestigungsclusters Hohenlohe e. V.”. Seit 2021 vermittelt das Kocherwerk in Forchtenberg-Ernsbach die Hintergründe, Zusammenhänge und Produkte der regionalen Schrauben- und Montagetechnik-Industrie in einer innovativen und interaktiven Dauerausstellung. Die Jury lobte die Beispielhaftigkeit des Projekts: Beim Kocherwerk habe sich eine Vielzahl an Unternehmen zusammengeschlossen, um das wirtschaftliche Profil der Region herauszuarbeiten und mustergültig erlebbar zu machen. In seiner Grundidee sei das Projekt leicht nachzuahmen und damit ein Vorbild für andere Regionen.
Platz drei vergab der TVBW an die Initiative „Hector – Industrieerbe touristisch erschließen“, eingereicht vom Bad Mergentheimer Verein „Kultur und Arbeit“, der das Projekt mit entwickelt hat. Bei dem kostenlosen Qualifizierungsprogramm werden Personen zwischen 18 und 35 Jahren in ganz Europa darin ausgebildet, die Relevanz des Industrieerbes für eine Region zu vermitteln. Die Absolventinnen und Absolventen fördern einen nachhaltigen Erlebnistourismus und bringen Gästen die prägende Industriekultur eines Ortes näher. Positiv bewertete die Jury, dass Hector gesamtwirtschaftliche Zusammenhänge wieder ins Bewusstsein bringt. Herausgestellt wurde vor allem der Ansatz, die junge Generation für die Vermittlung regionaler Wirtschaftsgeschichte und Identität zu begeistern. Da Hector auf keinen bestimmten Wirtschaftsbereich fokussiert ist, können außerdem viele verschiedene Industriezweige von dem Qualifizierungsangebot profitieren.
„Wir haben uns die Entscheidung nicht leicht gemacht“, erklärte TVBW-Präsident Dr. Patrick Rapp. „Unter den 27 Einreichungen waren so viele kreative Ideen, die beweisen, dass Tourismus und Wirtschaft eine perfekte Symbiose eingehen können. Die vier nominierten Projekte haben sich allerdings noch einmal deutlich abgehoben und über den verdienten ersten Platz für die beiden Jobcard-Projekte waren sich am Ende alle Jurymitglieder einig.“
Mit dem Innovationspreis Tourismus reagiert der Tourismus-Verband Baden-Württemberg auf die vermutlich größte Umbruchphase in der Geschichte der Tourismusbranche. Technologischer Wandel, Fachkräftemangel und Klimakrise sind nur drei Beispiele für die Herausforderungen, denen sich die Branche aktuell stellen muss. Mehr denn je ist das Urlaubsland Baden-Württemberg auf kreative Ideen, ungewöhnliche Lösungen und innovative Projekte angewiesen. Diese Innovationen möchte der TVBW mit dem neu geschaffenen Innovationspreis Tourismus fördern. Die Auszeichnung wird jährlich auf der Urlaubsmesse CMT mit einem jeweils anderen inhaltlichen Schwerpunkt vergeben.
Pressekontakt
Dr. Martin Knauer
Leiter Stabsstelle Kommunikation & Koordination / Pressesprecher
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