Fußballfieber in Baden-Württemberg

11 überraschende Reiseziele im Fußballsüden

Eine Gruppe Menschen läuft mit Weingläsern in der Hand durch einen Weinberg, im Hintergrund eine Stadt.
Erstaunliche Fußballfakten mit Erlebnisfaktor

Fußball-EM 2024 in Deutschland

Erstaunliche Fußballfakten mit Erlebnisfaktor

Niemand weiß, wer die Fußball-EM 2024 gewinnt. Nur eines ist gewiss: Der Fußballsüden wird ein emotionales Zentrum der Europameisterschaft. Zwischen 16. Juni und 5. Juli 2024 werden fünf Partien in der Stuttgart Arena ausgetragen: vier Vorrundenspiele (darunter ein Match der deutschen Mannschaft) sowie ein Viertelfinalspiel. Da ist Stimmung garantiert. Für Fußballfans ist jedoch nicht nur Stuttgart sehenswert. 

Hier kommen elf überraschende Reiseziele quer durch den gesamten Fußballsüden.

Café Melange in Freiburg

Zu Besuch im Stammcafé einer Fußballlegende

Café Melange in Freiburg

Zwei Frauen und ein Hund schlendern durch die Gassen einer Innenstadt. Ein der Frauen läuft barfuß durch einen kleinen Kanal.
Freiburg ist bekannt für seine Gemütlichkeit, enge Gassen und schönen Plätze. | © TMBW, Foto: Christoph Düpper

Auf den ersten Blick kein Fußball-Café. Auch nicht auf den zweiten. Keine Wimpel. Keine Bildschirme. Keine Kicker-Poster. Selbst das Personal hat nichts mit Fußball am Hut. Vielleicht hat sich Ex-Bundestrainer Jogi Löw genau deshalb das Café Melange als Stammcafé ausgesucht. Auf den dritten Blick entdeckt man ihn auf Fotos an der Wand. Löw, dem man zu Amtszeiten bei jedem Interview einen Espresso servierte, weiß ein perfektes Heißgetränk zu schätzen. Stammgäste behaupten, der Espresso sei der beste nördlich der Alpen. Wer Glück hat, trifft den Ex-Bundestrainer. Als er noch im Freiburger Stadtteil Wiehre wohnte, war er beinahe täglich zu Gast.

Siedlung Spiegelfabrik in Mannheim

Lebendige Fußballkultur in historischem Viertel

Siedlung Spiegelfabrik in Mannheim

Turm in einer Parkanlage, vor dem sich ein großes Wasserspiel befindet
Wer Mannheim einen Besuch abstattet, sollte den Wasserturm als eines der Wahrzeichen der Stadt nicht auslassen. | © TMBW, Foto: Achim Mende

Bundestrainer-Legende Sepp Herberger wurde hier geboren: in den Reihenhäusern der historischen Arbeitersiedlung in Mannheim-Luzenberg. Die Arbeitersiedlung aus den Frühzeiten der Industrialisierung steht unter Denkmalschutz. Nicht wegen Herberger, sondern als eine Art Industriedenkmal. Im Norden Mannheims ist Fußball bis heute ebenso original wie lebendig. Es ist die Heimat des SV Waldhof Mannheim. Das alte Stadion am Alsenweg liegt nur einen Spaziergang entfernt. Unbedingt einen Besuch wert: Das Wirtshaus Spiegelschlöss’l gleich neben Herbergers Geburtshaus. Der Wirt, ein ehemaliger Spieler des SV Waldhof, hat die Wirtsräume mit allerlei Erinnerungsstücken aus guten Fußballzeiten dekoriert.

Hotel Vier Jahreszeiten am Schluchsee

Die etwas andere WM-Vorbereitung

Hotel Vier Jahreszeiten am Schluchsee

Blick auf einen See, der von bewaldeten Hügeln umgeben ist.
Beim Blick auf den Schluchsee kann man die Seele baumeln lassen. | © TMBW, Foto: Dietmar Denger

In Fußballerkreisen wird er Schlucksee genannt. Hier bereitete sich die deutsche Nationalmannschaft auf die Weltmeisterschaft 1982 in Spanien vor. Ein cleverer Hotelier hatte den DFB überzeugt, dass sich die Meereshöhe des Hochschwarzwalds positiv auswirken würde. Dass Höhentraining erst ab einer Meereshöhe von 1500 Meter über Normalnull beginnt, war beim Verband nicht bekannt. Auch sonst wurde tagsüber wenig trainiert. Taxifahrer verdienten gut an den Nationalspielern: eine Diskothek in Waldshut stand hoch im Kurs. Heute kaum vorstellbar: Trotz Trainingslager ging der normale Publikumsverkehr weiter. Rummenigge, Littbarksi, Breitner und Matthäus bewegten sich wie normale Hotelgäste, nur mit etwas sportlicherem Programm.

Restaurant Garibaldi in Baden-Baden

Genießen wie die englische Fußball-Prominenz

Restaurant Garibaldi in Baden-Baden

Terrasse eines Restaurants, die großen Sonnenschirmen überspannt ist.
Im Restaurant Garibaldi in Baden-Baden wird italienische Küche serviert | © Bernd Sautter

Während der Weltmeisterschaft 2006 bezog die englische Nationalmannschaft ihr Quartier im Schlosshotel Bühlerhöhe, unweit von Baden-Baden. Die Spielerfrauen waren in Brenners Parkhotel eingezogen. Mit ihnen weite Teile der britischen Boulevard-Medien. Das Garibaldi wurde zum Treffpunkt von Frau Rooney und Frau Ferdinand, von Frau Lampard und Frau Terry. Beim Barpersonal hinterließen die WAGS (wifes and girlfriends) einen rundum positiven Eindruck. Niemand benahm sich daneben, die Trinkgelder waren üppig und die Trinkfestigkeit der Damen war einer Weltmeisterschaft voll und ganz würdig. 

Getränkelädle am Eselsberg in Ulm

Unscheinbare Location mit namhaftem Hintergrund

Getränkelädle am Eselsberg in Ulm

Zwei Schwäne schwimmen auf einem Fluss, im Hintergrund eine Altstadt
Vom Donauufer hat man einen wunderschönen Blick auf die Ulmer Altstadt. | © TMBW, Foto: Achim Mende

Nur wenige Persönlichkeiten haben den deutschen Fußball so geprägt wie Uli Hoeneß. Hier am Ulmer Eselsberg ist er aufgewachsen. Wo heute ein Getränkemarkt zu finden ist, befand sich einst Metzgerei und Wohnhaus der Familie Hoeneß. Hier hat der kleine Uli an der Kasse ausgeholfen – natürlich nur dann, wenn gerade kein Fußballtraining angesetzt war. Von der Ulmer Innenstadt lohnt ein Spaziergang auf den Eselsberg. Von dort kann man weiter zum Aussichtspunkt Hasenkopf und zum Botanischen Garten der Universität Ulm.

Tipp-Kick aus Schwenningen

Kultfiguren aus dem Schwarzwald

Tipp-Kick aus Schwenningen

Tipp-Kick-Figuren
Die bunten Tipp-Kick-Figuren haben es selbst zu einer gewissen Berühmtheit geschafft | © Bernd Sautter

Vielleicht das kleinste Outlet in Baden-Württemberg. Hier werden die legendären Tipp-Kick-Figuren hergestellt, alle handbemalt – und bis auf wenige Änderungen immer noch so, wie sie erfunden wurden. Übrigens: Zur Europameisterschaft feiert Tipp-Kick sein 100-jähriges Jubiläum. Wenn das kein Grund ist, dem Kleinod in Schwenningen einen Besuch abzustatten. Man darf gespannt sein, was sich die Tipp-Kicker einfallen lassen.

Hotel Sonne-Post in Murrhardt

Quartier in beeindruckender Naturlandschaft im Schwäbisch-Fränkischen Wald

Hotel Sonne-Post in Murrhardt

Eine Mühle steht an einer Lichtung, umgeben von einem hügeligen Waldgebiet.
Diese Kulisse lädt zum Träumen ein: Die Schlossmühle in Murrhardt | © TMBW, Foto: Dietmar Denger

Die polnische Delegation fühlte sich an die heimische Hohe Tatra erinnert, als sie ihr Quartier für die Weltmeisterschaft 1974 wählte. Der Schwäbisch-Fränkische Wald sollte es sein, zumal Quartier und Küche des Hotels Sonne-Post von Alt-Bundestrainer Herberger ausdrücklich empfohlen wurden. Der Aufenthalt der Polen war überaus erfolgreich. Die Außenseiter reisten als WM-Dritte ab, später als alle dachten. Sie waren bis zum vorletzten Tag im Turnier. Vielleicht hat der Erholungsfaktor des Naturparks Schwäbisch-Fränkischer Wald auch zum Turniererfolg beigetragen.

Voith-Arena in Heidenheim

Überraschung hoch drei auf der Schwäbischen Alb

Voith-Arena in Heidenheim

Auch bei Nacht hat man von Schloss Hellenstein einen imponierenden Blick über die Stadt Heidenheim.
Heidenheim ist bekannt für seine Opernfestspiele - und spielt seit der Saison 2023/24 in der 1. Bundesliga. | © Stadt Heidenheim

Das höchstgelegene Bundesligastadion Deutschlands bietet drei Überraschungen. Mindestens. Erstens beim Anmarsch. Es lohnt sich, von der Innenstadt einen Spaziergang einzulegen. Die Aussicht von Schloss Hellenstein ist atemberaubend. Zweitens beim Spiel: Der Überraschungsbundesligist spielt einen extrem gepflegten Ball. Drittens die Feuerwurst. Bei Likos Kiosk unterhalb der Gegentribüne gibt eine legendäre Stadionwurst. Die Bretterbude stand schon, als der 1.FC Heidenheim noch Landesliga spielte. Der Kiosk steht heute unter fußballerischem Denkmalschutz.

Wangen im Allgäu

Internationaler Besuch in charmanter Kleinstadt

Wangen im Allgäu

Ein Turm mit einem Tor in einer Altstadt
Wangen im Allgäu  | © Ania & Daniel, geh-mal-reisen.de

Kaum zu glauben, aber wahr: Auf dem Wangener Marktplatz begann die Weltmeisterschaft 2006. Die togolesische Mannschaft hatte sich das Allgäu als Quartier ausgesucht. Die Westafrikaner waren das erste Team, das offiziell und in Mannschaftsstärke eintraf. Der Empfang auf dem Marktplatz wurde live im Fernsehen übertragen. Vom Wangener Marktplatz aus ging das Signal durchs ganze Land: Die WM hat begonnen! Unglücklicherweise war Togo auch das Team, bei dem als Erstes feststand, dass sie wieder abreisen würden. Der Verbundenheit hat es keinen Abbruch getan: Noch heute werden die togolesisch-wangener Beziehungen intensiv gepflegt.

Restaurant vhy! in Stuttgart

Schlemmen bei einer Fußballlegende in der Host-City

Restaurant vhy! in Stuttgart

Das vegane Restaurant 'Vhy!' setzt auf leckere und bunte Kreationen - wie z.B. auf die vegane Schupfnudel.
Der süddeutsche Klassiker Schupfnudeln auf vegane Art und Weise  | © vhy! GmbH
Im Stuttgarter Trend-Restaurant 'Vhy!' gibt es ganz im Sinne des veganen Küchenkonzepts eine vegane Sardine.
Eine vegane Sardine? Auch das geht im vhy! in Stuttgart | © vhy! GmbH

Timo Hildebrandt gilt in Stuttgart als Legende. Der Torhüter hielt die Schale bei der letzten Meisterschaft des VfB Stuttgart, damals im Jahr 2007, hoch. In Fußballkreisen spricht man übrigens von „Salatschüssel“, wenn man die Meistertrophäe meint. Über Geschmack lässt sich bekanntermaßen streiten. Heute hält Timo täglich frische Salatschüsseln in der Hand – als Chef des veganen Hotspots der Stadt. Das vhy! serviert Fusionsküche und schwäbische Klassiker, alles feinst vegan. Bei den frischen Salatschüsseln, Bowls und Pasta-Gerichten lässt sich über Geschmack kaum streiten. Schmeckt alles vorzüglich, sagt die Kritik. Die Gäste strömen so zahlreich, dass man vor dem Besuch sicherheitshalber reservieren sollte.

Seepark-Golf in Pfullendorf

Alternative Fußballart am Bodensee

Seepark-Golf in Pfullendorf

Warum ist Fußball so populär? Weil fast nur die Leute zuschauen, die es selbst besser könnten. Wenn man sie nur spielen ließe. In Pfullendorf kann jede und jeder zeigen, wie gut das eigene Ballgefühl wirklich ist: auf einer einmaligen Fußballgolfanlage. Hier muss der Ball ins Golfloch – und zwar mit möglichst wenigen Kicks. 18 fantasievolle Bahnen gilt es zu bewältigen. Sprintstärke und Ausdauer braucht man kaum. Aufs feine Füßchen kommt es an. Ideal für Jung und Alt, für Mittelstürmer und Verteidiger, für Sofatheoretiker und Bolzplatzpraktiker.

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