Sie reiht sich ein in die Phalanx der großen deutschen künstlerischen Positionen seit den 70er Jahren, deren „Epizentrum“ vor allem das Rheinland war: Die Künstlerin Katharina Sieverding (in Prag geboren und im Ruhrgebiet aufgewachsen, lebt und arbeitet in Düsseldorf).
Als Bühnenbildnerin ausgebildet, verlor sie schon früh jede Angst vor dem großen Format, als Studentin von Joseph Beuys übte sie sich darin, ihre schöpferische Energie konsequent für politische Belange einzusetzen. Und als Fotografin reizte sie gekonnt die vielfältigen technischenMöglichkeiten des Mediums aus.
Wer die zahlreichen großformatigen Selbstporträts von Katharina Sieverding sieht – zum Teil solarisierend verfremdet oder metallisch überzogen – ahnt, dass hier künstlerisch keine Kompromisse gemacht werden. Nicht von ungefähr zählt die Künstlerin bis heute zu den wichtigsten Vertreter*innen ihrer Generation in Deutschland – und zugleich als zeitlose Pionierin der internationalen Fotografie. Ihre Bereitschaft, sich immer wieder aufs Neue mit Fragen der deutschen wie globalen Gegenwart auseinanderzusetzen, sichert ihrem Werk bis heute seine ungebrochene Relevanz, wenn nicht Brisanz.
Mit der Ausstellung von Katharina Sieverding schließt das Haus an die Reihe von monografischen Ausstellungen fotografiebasierter Positionen wie die von Gregory Crewdson, Andreas Gursky, Rodney Graham sowie des Street Art Künstlers JR an, die immer auch die Inszenierungsmöglichkeiten und große Bandbreite des technischen Mediums gegenüber der Malerei ausgelotet haben.
Die Ausstellung wird kuratiert von Udo Kittelmann in Zusammenarbeit mit Katharina Sieverding.