Im Urlaub Gutes tun

Mitmachangebote in BaWü

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Im Urlaub Sinnvolles tun und nicht nur auf der faulen Haut liegen, dieser weltweite Trend findet immer mehr Anhänger. Für alle, denen zwei Wochen Erholung viel zu langweilig sind, eröffnet Freiwilligenarbeit die Möglichkeit zu einem spannenden Perspektivwechsel in der freien Zeit. Dabei muss man nicht nach Bali oder Bangladesch fliegen, um sich in Umwelt-, Kultur- oder Landwirtschaftsprojekten zu engagieren. Auch hierzulande entstehen nach und nach Möglichkeiten, den sogenannten Voluntourismus einmal selber auszuprobieren. Und ganz nebenbei lassen sich auch Land und Leute aus einer anderen Perspektive neu entdecken.

Auf einem Bio-Hof mitarbeiten: Solidarische Landwirtschaft in Bad Waldsee

Die Idee hinter diesem solidarischen Landwirtschaftsprojekt in Oberschwaben ist simpel: Rund 80 Mitglieder zahlen einen festen Beitrag, dafür erhalten sie regelmäßig frisches Gemüse, Kräuter, Früchte und andere Bio-Lebensmittel. Bezahlt wird nicht für die Produkte, sondern für die Arbeit. Dies ermöglicht dem Projekt Planungssicherheit und mildert Ernterisiken ab. Neben hauptamtlichen Arbeitskräften packen in der Hofgemeinschaft auch die Mitglieder regelmäßig mit an und lernen dabei viel Wissenswertes über ökologischen Landbau. Der Bio-Hof unterstützt außerdem die Ideen der WWOOF-Bewegung (WorldWide Opportunities on Organic Farms). Diese weltweite Gemeinschaft vermittelt Freiwillige, die in der ökologischen Landwirtschaft mitarbeiten möchten. Auch naturverbundene Urlaubsgäste, die kurzzeitig gegen freie Kost und Logis mithelfen wollen, sind in Bad Waldsee willkommen.

Vor einem bewirtschafteten Acker steht eine Gruppe von 13 freiwilligen Helfern. Die Männer und Frauen halten Harken und Schaufeln in der Hand. Zwei Frauen in der vorderen Reihe halten einen großen leeren Korb in den Händen.

Beim Bau eines mittelalterlichen Klosters helfen: Campus Galli in Meßkirch

Die Pläne der Archäologen und Bauforscher in Meßkirch sind ambitioniert: Mit den Werkzeugen, Werkstoffen und Methoden des Mittelalters soll hier in wenigen Jahrzehnten eine mittelalterliche Klosterstadt neu entstehen. Als Vorlage dient der berühmte St. Galler Klosterplan aus dem 9. Jahrhundert. Neben Spezialistinnen und Fachleuten sind auch viele Ehrenamtliche an der Umsetzung des Projekts beteiligt. Wer mindestens 16 Jahre ist und wenigstens sechs Tage Zeit mitbringt, darf auf der historischen Baustelle mitarbeiten. Vorkenntnisse oder besondere Fähigkeiten sind dabei nicht erforderlich. Damit alles möglichst authentisch bleibt, werden auch die freiwilligen Hilfskräfte mit mittelalterlicher Kleidung ausgestattet. Einziges Zugeständnis an die Gegenwart: Ohne moderne Sicherheitsschuhe darf niemand auf der Baustelle von Campus Galli mitwirken.

Zwei Männer stehen in mittelalterlicher Kleidung vor einem schweren Holzbalken. Mit einem kleineren Balken versuchen sie den großen Stamm anzuheben.
Ein Mann in mittelalterlicher Verkleidung sitzt auf einem eckig zugesägten Baumstamm. Im Hintergrund liegen weitere Baumstämme. In der Hand hält der Mann eine Feile.
Rechts steht das Grundgerüst eines Hauses aus Holzbalken gefertigt. Davor laufen drei Männer in mittelalterlicher Kleidung. Der mittlere Mann zieht einen Karren hinter sich her, der Mann rechts hat ein Seil über seiner Schulter..
Eine Frau steht unter einem Unterstand aus Holz. In der Hand hält sie einen dünnen Ast, mit dem sie Körbe flechtet. Vor der Frau steht ein großer fertiggeflochtener Korb.

Biologische Vielfalt bewahren: 
Voluntourismus im Naturpark 
Südschwarzwald

Naturschutz und Urlaub zu verknüpfen, ist das erklärte Ziel eines bundesweiten Modellprojekts in ausgewählten Nationalen Naturlandschaften. Der Naturpark Südschwarzwald nimmt daran teil und ermöglicht Urlaubsgästen ab 2021 eine zeitweilige Mitarbeit in Natur- und Umweltschutzprojekten. Freiwillige können zum Beispiel bei der Pflege von Wegen und Bachläufen helfen, Biotope anlegen oder an der Renaturierung von Mooren mitwirken. Neben der konkreten Erfahrung, etwas Sinnvolles zu tun, sollen den ehrenamtlich Tätigen auch fachliches Wissen vermittelt und ein Bewusstsein für die biologische Vielfalt gefördert werden. Bei allen Einsätzen stehen Fachleute zur Seite, die ihr Wissen und ihre Erfahrung teilen. „Voluntourismus“ heißt im Naturpark Südschwarzwald: im Urlaub nicht nur Natur genießen, sondern vor Ort dabei helfen, sie zu schützen und zu bewahren. Das Projekt „Voluntourismus für biologische Vielfalt in den Nationalen Naturlandschaften“ wird im Bundesprogramm Biologische Vielfalt vom Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesumweltministeriums gefördert.

Vier Personen sitzen auf einer Wiese. Die Frau in der Mitte trägt eine rote Jacke und lacht die Person gegenüberliegend von ihr an.
Eine Frau mit einer hellen grünen Jacke kniet auf einer Wiese. Sie hat Arbeitshandschuhe an und hält in ihren Händen eine große Gartenschere.

Im Einsatz für Flora und Fauna: 
Naturpark Schwarzwald Mitte/Nord

Die Landschaften im Mittleren und Nördlichen Schwarzwald sind vom Wechsel aus tiefen Wäldern, offenen Tälern und saftigen Wiesenflächen geprägt. Diese Natur- und Kulturlandschaften zu bewahren und damit Lebensräume für die Tier- und Pflanzenwelt zu erhalten, ist Aufgabe des Naturparks. Dabei kommen regelmäßig auch Freiwillige zu Einsatz, denen der Umweltschutz am Herzen liegt. „Herzenssache Natur“ heißt eine entsprechende Initiative, bei der Ehrenamtliche von Frühjahr bis Spätherbst an unterschiedlichen Projekten mitarbeiten können. Je nach Jahreszeit werden Wiesenflächen gepflegt, Trockenmauern ausgebessert oder Heidelbeerflächen freigehalten. Damit verbessern die Helferinnen und Helfer nicht nur die Lebensbedingungen für das geschützte Auerhuhn, sondern bekommen eine Vorstellung davon, was den Schwarzwald als Naturraum so einzigartig macht.

Drei Personen sind auf einer Wiese. Im Vordergrund schaut eine Ziege frech in die Kamera. Das Mädchen in der Mitte streichelt eine Ziege die neben ihr steht. Im Hintergrund sind Bäume.
Ein Hang ist unterteilt in verschiedene Abschnitte. Niedrige Mauern stehen in regelmäßigem Abstand. An zwei Mauern stehen jeweils vier Personen und bessern die Trockenmauern aus.

Wiesen und Bienen schützen: Umweltzentrum Neckar-Fils in Plochingen

Auf dem Gelände einer ehemaligen Landesgartenschau am Neckarknie in Plochingen kommen Naturschutz und Umweltbildung spielerisch zusammen. In den Kursen des Umweltzentrums Neckar-Fils in Plochingen geht es um praktische Themen wie naturnahes Gärtnern oder Wildkräuter. Über das Kursangebot hinaus können Freiwillige auf vielfältige Weise an den Projekten mitwirken: von der Vorlandpflege mit Sense und Rechen über Arbeiten im Schaugarten bis zu handwerklichen Tätigkeiten. Die Einsätze werden in ein Gesamtprogramm eingebettet, das individuell auf die Wünsche und Fähigkeiten der Interessierten zugeschnitten ist und gleichzeitig Kenntnisse in der Naturschutzarbeit vermittelt. Das Umweltzentrum arbeitet eng mit der Stadt Plochingen und dem Tourismusbüro zusammen. Die verkehrsgünstige Lage mit Weinberg, Hundertwasserhaus und viel Natur machen die Stadt am Neckar zum idealen Ziel für Ehrenamtliche, die den Einsatz im Naturschutz mit kulturellen Erlebnissen verbinden wollen.

 

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