Themenweg
• Rundtour
Exotenwald Weinheim, Grosser Rundweg
Leicht
1:31
h
4.63
km
119
m
119
m
Der Exotenwald direkt am Weinheimer Stadtzentrum birgt auf drei Rundwegen zahlreiche dendrologische Kostbarkeiten.
Details der Tour
Dauer
1:31
h
Distanz
4.63
km
Aufstieg
119
m
Abstieg
119
m
Höchster Punkt
232
hm
Tiefster Punkt
147
hm
Besonderheiten der Tour
Botanische Highlights
Beschreibung
Dieses Waldgebiet steht der erholungssuchenden Bevölkerung wie dem fachlich interessierten Baumfreund offen. Durch Spazier- und Wanderwege ist es gut erschlossen, Hinweistafeln vermitteln einiges an Wissenswertem über die wichtigsten Baumbestände.
Forstliches Ziel im Weinheimer Exotenwald ist die Anlage von Beobachtungsflächen für wichtige und interessante fremdländische Baumarten. Gleichzeitig wird das Waldgebiet als stadtnaher Erholungswald gestaltet.
Lage und natürliche Grundlagen
Der knapp 60 Hektar große Exotenwald grenzt an den Schlosspark. Auf rund 40 Hektar dieser Flächen stehen ausländische Baumarten, in Weinheim seit der Gründerzeit als "Exoten" bezeichnet. Die Möglichkeit, fremdländische Baumarten in diesem Umfang anzubauen, hat sich nicht zuletzt durch die klimatische Gunst ergeben: Vergleichsweise milden Wintern folgt früh ein warmes und meist frostarmes Frühjahr. Auch der Sommer hält mit vielen Hitzetagen in Weinheim Einzug. Die Vegetationsperiode dauert daher überdurchschnittlich lange. Einschränkend für das Wachstum vieler Baumarten ist allerdings der mit 680 mm vergleichsweise geringe Jahresniederschlag.
Geologisch zählt das reich gegliederte Gelände des Exotenwaldes zum kristallinen, meist granitischen Grundgebirge des Odenwalds. Lediglich im Südwesten ist die Kuppe des Grandiskopfes Teil einer beim Einbruch des Oberrheingrabens "hängengebliebenen" Scholle. Sie gehört zur Formation des Buntsandsteins.
Die standörtlichen Voraussetzungen sind durch das stark bewegte Gelände, oft kleinflächige Lössüberlagerungen, und die sehr unterschiedliche Wasserversorgung des Bodens ausgesprochen vielfältig und rasch wechselnd. Daneben wurden die Bodenverhältnisse im zentralen Bereich durch die frühere Gartennutzung teilweise verändert.
Die Anbauplanung für die Baumarten erfolgt heute auf der Grundlage einer detaillierten Standortkartierung. Diese hat 26 für die Auswahl der Bäume wichtige Standorte unterschieden.
Geschichte des Exotenwaldes
1872 bis 1884 begründet Christian Freiherr von Berckheim den Weinheimer Exotenwald. Die Besonderheit - Anbau fremdländischer Bäume in Parks war seinerzeit Mode - ist der Anbau ausländischer Baumarten in Waldbeständen. Zwischen den "Ausländern" verbleiben einheimische Bäume als "Füllbäume". Unterstützt wird von Berckheim vom Leiter der Auerbach'schen Gartenbauverwaltung, Obergärtner Schnittspahn.
Von Berckheim pflanzt und sät ca. 130 Baumarten und Varietäten nach genau festgelegten Plänen auf 35 Teilflächen und einzelbaumweise entlang der Wege. Der Schwerpunkt der ersten Anbauperiode liegt bei den amerikanischen Baumarten, v. a. aus der westlichen USA und bei Zedern aus dem Mittelmeerraum.
Die Pflanzen, Topfpflanzen, Pflanzenbündel und Saatgut stammen aus spezialisierten Baumschulen in London, Gent und Orleans, z. T. auch direkt aus den Herkunftsländern. Der Transport erfolgte mit Pferdefuhrwerken nach Weinheim. Der finanzielle Aufwand ist erheblich: 1873 kostet ein Mammutbaum 43 Goldmark. Unkenntnis, falsch gewählte Herkünfte, mangelnde standörtliche und hierbei v. a. klimatische Eignung führen schon während der Gründerzeit zu erheblichen Ausfällen. Insbesondere der starke Frost 1879/80 vermindert den Bestand um fast 40 Baumarten. Anfänglich wird aus Reservebeständen der eigenen Pflanzschule nachgebessert. Flächenhafter Ausfall - v. a. bei den Himalaja- und Libanon-Zedern - wird durch die problemloseren Schwarzkiefern ersetzt.
Mangelnde Pflege und ungenügende Kenntnisse führten nach dem Tod des Begründers gegen Ende des 19. Jahrhunderts bis in die 1920er Jahre zu weiteren Ausfällen.
Das persönliche Engagement und Interesse des Forstamtleiters Wendt vermag Anfang der 1920er Jahre das Interesse der gräflichen Verwaltung erneut zu wecken: Damit beginnt eine zweite Anbauperiode, die bis in den 2. Weltkrieg anhält. Vorhandene Bestände werden sachkundig gepflegt und vor dem Überwachsen gerettet. Schwerpunkt dieses Anbaus liegt vor allem bei ostasiatischen Baumarten. Daneben werden Bestände aus Saatgut der inzwischen samentragenden Gründerbestände neu angelegt.
1955 wird der Exotenwald an das Land Baden-Württemberg verkauft. Alle Bestände werden intensiv vermessen und begutachtet. Es beginnt eine dritte bis heute andauernde Anbauperiode. Durch Tausch mit der Stadt Weinheim wurde die Exotenwaldfläche 1988 um 10 Hektar erweitert.
Forstliches Ziel im Weinheimer Exotenwald ist die Anlage von Beobachtungsflächen für wichtige und interessante fremdländische Baumarten. Gleichzeitig wird das Waldgebiet als stadtnaher Erholungswald gestaltet.
Lage und natürliche Grundlagen
Der knapp 60 Hektar große Exotenwald grenzt an den Schlosspark. Auf rund 40 Hektar dieser Flächen stehen ausländische Baumarten, in Weinheim seit der Gründerzeit als "Exoten" bezeichnet. Die Möglichkeit, fremdländische Baumarten in diesem Umfang anzubauen, hat sich nicht zuletzt durch die klimatische Gunst ergeben: Vergleichsweise milden Wintern folgt früh ein warmes und meist frostarmes Frühjahr. Auch der Sommer hält mit vielen Hitzetagen in Weinheim Einzug. Die Vegetationsperiode dauert daher überdurchschnittlich lange. Einschränkend für das Wachstum vieler Baumarten ist allerdings der mit 680 mm vergleichsweise geringe Jahresniederschlag.
Geologisch zählt das reich gegliederte Gelände des Exotenwaldes zum kristallinen, meist granitischen Grundgebirge des Odenwalds. Lediglich im Südwesten ist die Kuppe des Grandiskopfes Teil einer beim Einbruch des Oberrheingrabens "hängengebliebenen" Scholle. Sie gehört zur Formation des Buntsandsteins.
Die standörtlichen Voraussetzungen sind durch das stark bewegte Gelände, oft kleinflächige Lössüberlagerungen, und die sehr unterschiedliche Wasserversorgung des Bodens ausgesprochen vielfältig und rasch wechselnd. Daneben wurden die Bodenverhältnisse im zentralen Bereich durch die frühere Gartennutzung teilweise verändert.
Die Anbauplanung für die Baumarten erfolgt heute auf der Grundlage einer detaillierten Standortkartierung. Diese hat 26 für die Auswahl der Bäume wichtige Standorte unterschieden.
Geschichte des Exotenwaldes
1872 bis 1884 begründet Christian Freiherr von Berckheim den Weinheimer Exotenwald. Die Besonderheit - Anbau fremdländischer Bäume in Parks war seinerzeit Mode - ist der Anbau ausländischer Baumarten in Waldbeständen. Zwischen den "Ausländern" verbleiben einheimische Bäume als "Füllbäume". Unterstützt wird von Berckheim vom Leiter der Auerbach'schen Gartenbauverwaltung, Obergärtner Schnittspahn.
Von Berckheim pflanzt und sät ca. 130 Baumarten und Varietäten nach genau festgelegten Plänen auf 35 Teilflächen und einzelbaumweise entlang der Wege. Der Schwerpunkt der ersten Anbauperiode liegt bei den amerikanischen Baumarten, v. a. aus der westlichen USA und bei Zedern aus dem Mittelmeerraum.
Die Pflanzen, Topfpflanzen, Pflanzenbündel und Saatgut stammen aus spezialisierten Baumschulen in London, Gent und Orleans, z. T. auch direkt aus den Herkunftsländern. Der Transport erfolgte mit Pferdefuhrwerken nach Weinheim. Der finanzielle Aufwand ist erheblich: 1873 kostet ein Mammutbaum 43 Goldmark. Unkenntnis, falsch gewählte Herkünfte, mangelnde standörtliche und hierbei v. a. klimatische Eignung führen schon während der Gründerzeit zu erheblichen Ausfällen. Insbesondere der starke Frost 1879/80 vermindert den Bestand um fast 40 Baumarten. Anfänglich wird aus Reservebeständen der eigenen Pflanzschule nachgebessert. Flächenhafter Ausfall - v. a. bei den Himalaja- und Libanon-Zedern - wird durch die problemloseren Schwarzkiefern ersetzt.
Mangelnde Pflege und ungenügende Kenntnisse führten nach dem Tod des Begründers gegen Ende des 19. Jahrhunderts bis in die 1920er Jahre zu weiteren Ausfällen.
Das persönliche Engagement und Interesse des Forstamtleiters Wendt vermag Anfang der 1920er Jahre das Interesse der gräflichen Verwaltung erneut zu wecken: Damit beginnt eine zweite Anbauperiode, die bis in den 2. Weltkrieg anhält. Vorhandene Bestände werden sachkundig gepflegt und vor dem Überwachsen gerettet. Schwerpunkt dieses Anbaus liegt vor allem bei ostasiatischen Baumarten. Daneben werden Bestände aus Saatgut der inzwischen samentragenden Gründerbestände neu angelegt.
1955 wird der Exotenwald an das Land Baden-Württemberg verkauft. Alle Bestände werden intensiv vermessen und begutachtet. Es beginnt eine dritte bis heute andauernde Anbauperiode. Durch Tausch mit der Stadt Weinheim wurde die Exotenwaldfläche 1988 um 10 Hektar erweitert.
Wegbeschreibung
Es gibt 3 verschiedene Rundwege im Exotenwald. Einfach vom Ausgangspunkt den Hinweisschildern folgen.
von
Weinheim
Beate Otto
·