Trickytine am Bodensee

Die Foodbloggerin hat drei Produzenten besucht und mit den mitgebrachten Äpfeln, mit Wein und Fisch neue Rezepte ausprobiert. Hier erzählt sie, was sie erlebt hat.

Jahrescontent 2023, Trickytine am Bodensee, auf dem Apfelwagen

Auf dem Apfelwagen | © TMBW, Weise

Hallo, mein Name ist Christine Garcia Urbina, ich bin Gründerin des digitalen Genussmagazins trickytine.com und von ganzem Herzen Baden-Württembergerin. Ich freue mich sehr, euch heute an den Bodensee mitnehmen zu dürfen. Gemeinsam entdecken wir die drei bekanntesten kulinarischen Erzeugnisse der Region: Fisch, Wein und Apfel, aus denen ich später auch ein Rezept entwickeln möchte. Besonders gespannt bin ich auf die Menschen, denen ich bei der Arbeit über die Schulter schauen darf.

Ein dicker Fang: mit Fischer Marco auf dem Bodensee

Ich starte ganz früh, um mit Fischer Marco Knoblauch auf den Bodensee rauszufahren. Er erwartet mich bereits am Bootssteg. Das Pano-rama vom Ufer aus ist atemberaubend schön: der morgendliche Bodensee, der ganz ruhig vor mir liegt. Und gegenüber thront die Wallfahrtskirche Birnau. Wir steigen auf sein Boot, und Marco erzählt mir auf der Fahrt, dass die Fischbestände im See immer mehr abnehmen. Das liegt aber nicht an Überfischung oder einem verdreckten See, sondern am Nährstoffmangel im Wasser. Also, Daumen drücken, dass unser Netz heute nicht leer bleibt.

Im Bodensee sind vielfältige Arten zu Hause, wie z. B. Hechte, Felchen, Aale und Saiblinge. Die Bewirtschaftung ist stark reguliert und wird auch streng überwacht. Bei den Netzen angekommen erwartet uns eine Überraschung! Marco holt einen Fisch nach dem anderen aus dem Bodensee. Ich bin selber ganz aufgeregt, halte im Netz Ausschau und lasse bei jedem Saibling und Felchen einen Jubelschrei los. Besonders freut sich Marco über einen stattlichen Sandfelchen. So ein Kaliber hat er nun schon seit fast einem Jahr nicht mehr in Händen gehabt, wie er mir stolz erzählt.

Beim Einholen der Netze spüre ich die Passion, die Marco für dieses traditionelle Handwerk hat. Schon sein Uropa war Bodenseefischer, und seit der Generation seines Opas werden die Fische auch direkt vor Ort vermarktet. Dazu zählt, dass die Fische in Handarbeit präpariert, teils geräuchert und im eigenen Laden verkauft werden. Natürlich kaufe ich frisch geräucherten Bodensee-Saibling für mein Gericht ein.

Danke, Marco, für deine Zeit, deinen ehrlichen Einblick und das tolle Abenteuer an Bord deines Fischerboots!

Handverlesen: Trickytine beim Weingut Aufricht

Nach einer kurzen Fahrt biegen wir rechts ab zum Weingut Aufricht. Wir schlängeln uns die Straße hinunter, rechts und links säumen Weinreben unseren Weg. Im Hintergrund glitzert der See in der Sonne, auf der anderen Uferseite sind die Bergspitzen zu sehen. Ich spüre gleich: Das hier ist ein ganz besonderer Ort.

Johannes Aufricht treffe ich auf seinem Weingut. Er ist Winzer in dritter Generation, und ich freue mich, dass er sich für mich Zeit nimmt und mir einen persönlichen Einblick gewährt. Die Lese ist gerade voll im Gang. Sein Handy ist ständig im Einsatz, er hat seine Augen und Ohren überall. Das Weingut liegt wunderschön direkt am Wasser, im Meersburger Landschaftsschutzgebiet. Es ist Teil des südlichsten Weinbaugebiets in Deutschland. Erst durch den See wird der Weinbau in der Region möglich, denn der See dient als Wärmespeicher und gleicht die Höhen und Tiefen der Temperaturschwankungen aus. Dadurch ist das Klima eher kühl, die Trauben reifen langsam, aber dafür stetig.

Johannes nimmt mich mit in seinen Weinberg oberhalb des Weinguts. Hier läuft die Lese des Grauburgunders. Ich bekomme einen Eimer und eine Rebschere in die Hand gedrückt und erhalte direkt vom Profi eine Einweisung in die Ernte der wunderbar rötlich gefärbten Trauben. Wenn ich mir überlege, dass auf dem Weingut Aufricht 90 Prozent der Trauben von Hand geerntet werden, und ich das in das Verhältnis meiner Erntegeschwindigkeit setze, sehe ich mich noch wochenlang in diesen Reben stehen. Und deshalb konzentriere ich mich darauf, was Johannes mir über seine Philosophie erzählt: „Meine Weine sollen nicht satt machen, sondern mit Eleganz und Leichtigkeit bestechen und dazu einladen, noch ein Glas einzuschenken“, erzählt er. Johannes und seine Familie beziehen ihre Philosophie nicht nur auf den Geschmack des Weins, sondern auch auf Ästhetik. Das fängt bei der behutsamen Modernisierung des Weinguts an. Geht weiter zum tollen Design der Flaschen und Etiketten. Und das einladende Lebensgefühl wird zudem in hochwertigen Kundenmagazinen und einem coolen Instagram-Account nach außen kommuniziert.

Was für ein beeindruckender und inspirierender Einblick in das Weingut Aufricht. Danke, Johannes, dass du mir heute einen Teil deiner wertvollen Zeit geschenkt hast. Dein hervorragender Grauburgunder ist schon ins Auto verladen und wird direkt in meinem Studio im Rezept zum Einsatz kommen.

Meinen letzten Stopp auf der Reise mache ich beim Apfelhof Ragg. Als ich aus dem Auto steige, riecht es bereits herrlich nach Äpfeln, die frisch geerntet und in Containern gestapelt auf dem Hof stehen. Und da kommt auch schon Ludwig Ragg mit einem großen und herzlichen Lächeln auf mich zu und lädt mich ein, mit auf seine Apfelplantage zu kommen.

„Äpfel-Wettessen“ auf dem Obsthof Ragg

Der Bodensee ist das zweitgrößte Obstanbaugebiet Deutschlands, und der Apfel wird hier seit über 1.000 Jahren angebaut. Genauso wie für die Fische und den Wein ist das milde Klima perfekt für den Anbau der meisten Apfelsorten. Elstar, Cameo und Gala – alle gedeihen hier. Ludwig verrät mir, dass sein absoluter Lieblings-Apfel die Sorte Sweet Tango ist, und ich kann bestätigen: Er schmeckt hervorragend! Wir treffen das Team von Ludwig direkt im Apfelhain, wo gerade Gala-Äpfel geerntet werden. Ich steige auf die Hebebühne und helfe mit. Das ist gar nicht so einfach: Jeder Apfel wird behutsam mit Stängel gepflückt und äußerlich nach verschiedenen Kriterien begutachtet.

Ludwig isst während meines Besuchs einen Apfel nach dem anderen. Ich mache es ihm gerne nach – diese wunderschönen, knallroten Gala-Äpfel, auf der Höhe ihrer Reife geerntet, schmecken einfach unwiderstehlich gut! Es ist spürbar, wie viel Freude Ludwig an seinem Beruf hat - auch, wenn nicht immer alles so leicht im Obstanbau ist. Hagel und Sturm können schwere Schäden verursachen. Auch die Konkurrenz aus dem Ausland ist eine Herausforderung. Dennoch ist Ludwig mit einer natürlichen Gelassenheit bei der Sache und probiert gerne Neues aus. Neben Äpfeln baut er seit Kurzem sogar Mini-Kiwis an. Und auf seinem Hof vermarktet Ludwig einen Teil seiner Äpfel direkt. Dort haben Ludwig und seine Familie acht schöne Ferienwohnungen eingerichtet. Diese sind ideal für Menschen, die einen authentischen und herzlichen Einblick in einen landwirtschaftlichen Betrieb schätzen.

Danke, Ludwig, für den tollen und fröhlichen Abschluss bei dir. Und dass ich endlich mal Trecker fahren durfte – damit ging ein tricky Traum in Erfüllung!

 

Info-Kasten:

Mehr Informationen gibt es unter tourismus-bw.de/regionen-und-staedte/regionen/bodensee

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Sannah Mattes

Stellvertretende Pressesprecherin / Public Relations

Telefonnumer +49 711 23858-16 E-Mail Adresse s.mattes@tourismus-bw.de

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