16.05.2022
Herrschaftlich schlemmen
Kulinarische Erlebnisse in den historischen Monumenten Baden-Württembergs
STUTTGART – In vergangene Zeiten eintauchen und dabei den Gaumen verwöhnen und die Seele streicheln lassen – genussvoller kann sich eine Reise in die Vergangenheit wohl kaum präsentieren. Es klingt fast, als wäre es aus der Märchenwelt des Schlaraffenlandes entsprungen, aber in den beindruckenden Schlössern, stattlichen Burgen, alten Klöstern und weitläufigen Garten- und Parkanlagen in Deutschlands Süden verbinden sich Kulinarik und Historie auf ganz reale Weise zu einem herrschaftlichen Hochgenuss. Beim Kaffeekränzchen in adliger Gesellschaft, beim „L‘Apéritif au Jardin“ oder bei einem Besuch im Klosterweinberg. Hereinspaziert zu Sinnesfreuden und Müßiggang mit Kultur.
Burg Gamburg: Aperitif im Grünen
Wild und romantisch geht es auf der Gamburg zu. Die sagenumwobene Stauferburg im Taubertal ist nicht nur berühmt für ihren imponierenden Rittersaal mit den einzigartigen „Barbarossa-Fresken“, sondern auch für ihren Barockpark. Dieser wurde von der Eigentümerfamilie nach alten Vorlagen wiederhergestellt und empfängt seine Gäste heute als Heckengarten mit Nymphenbrunnen und Wasserspielen, Obelisken und Palmen. Beim abendlichen „L‘Apéritif au Jardin“ führen Hans-Georg von Mallinckrodt und seine Frau Nicole durch ihr Gartenparadies. Begleitet von den leisen Klängen des „Burgbarden“ geht es mit einem guten Tropfen in der Hand ins Grüne, wo Sitzgelegenheiten dazu einladen, sich eine Pause zu gönnen und einfach nur das Leben zu genießen.
Kloster Maulbronn: Weingenuss im Welterbe
Um sich selbst versorgen zu können, schufen die Zisterziensermönche des Klosters Maulbronn Mitte des 12. Jahrhunderts eine einmalige Kulturlandschaft, die wirtschaftlich wie kulturell die Region prägte. Neben Ackerbau, Handwerk und Viehzucht zählte dazu auch der Weinbau. Der Komplex gilt als am vollständigsten erhaltene mittelalterliche Klosteranlage der Zisterzienser nördlich der Alpen. Nicht ohne Grund zählt er deswegen zum UNESCO-Weltkulturerbe. An den Weingenuss der Mönche erinnert im Herrenrefektorium, dem früheren Speisesaal, eine Säule mit einer eigenartigen Rinne. Der Legende nach soll hier einst der Klosterwein geflossen sein. Auf dem „Closterweinberg“ wachsen heute wieder Reben, von deren Wein bei Sonderführungen gekostet werden darf.
Kloster Alpirsbach: Braukunst der Mönche
„Cervisiam bibat! – Man trinke Bier!“ Was die berühmte Benediktinerschwester Hildegard von Bingen schon im Mittelalter riet, kann heute nicht verkehrt sein. Klosterkultur und Bierbrautradition sind seit jeher eng miteinander verbunden. Auch im Kloster Alpirsbach im Nordschwarzwald. Wer wissen möchte, wie der Gerstensaft in alten Zeiten gebraut wurde, sollte sich der Führung „Bierbrauen im Mittelalter – Über die Braukunst der Mönche“ anschließen. Sie gibt einen Einblick in das historische Brauhandwerk. Natürlich darf am Ende auch probiert werden: Im „Cellarium“, dem Vorratskeller des Klosters, werden zur Stärkung leckeres Brot mit Schmalz und naturtrübes Alpirsbacher Bier aufgetischt. Die Ordensregel des heiligen Benedikt, im Essen und Trinken Mäßigkeit walten zu lassen, ist hier heute zum Glück Geschichte.
Schloss Aulendorf: Kaffeeklatsch bei Hofe
Wenn Gräfin Paula zu Königsegg-Aulendorf zu Kaffee und Gebäck in den Marmorsaal des Aulendorfer Schlosses lädt, stehen pikante Geschichten aus dem Hochadel auf dem Protokoll. Zwar ist die Gräfin als oberste Hofdame von Kaiserin Sissi zur Diskretion verpflichtet, ihre Zofe Rosalie nimmt es mit der Etikette allerdings nicht so ernst und plaudert bei der Führung durch die Säle und Gemächer des Schlosses munter aus dem Nähkästchen. Beim Kaffeeklatsch an der festlich gedeckten Tafel lässt es sich die Gastgeberin dann allerdings nicht nehmen, selbst aus ihrer Wiener Zeit zu berichten. Die Törtchen zum Mokka liefert Konditorin Luise Roth frisch an den Hof, wo sie zu den adeligen Anekdoten stilecht mit Silberbesteck vom feinen Porzellan gelöffelt werden dürfen.
Schlossgarten Weikersheim: Picknick zwischen Zitronen- und Orangenbäumen
Einen Garten als Erweiterung des Schlosses und Festsäle im Freien: nicht weniger hatte sich Graf Carl Ludwig von Hohenlohe-Weikersheim zum Regierungsantritt im Jahr 1708 als ambitioniertes Ziel gesetzt. Entstanden ist ein barocker Traum mit nach wie vor großem Unterhaltungswert. Perfekte Symmetrie gepaart mit opulenter Vielfalt verwöhnt das Auge, soweit es blickt. Anhand der vielen originalen Sandsteinskulpturen aus dem 18. Jahrhundert lässt sich das eigene Antikenwissen testen. Und die „Zwergengalerie“ provoziert mit ihren 16 kuriosen Gestalten die Lachmuskeln. Beim Gruppenangebot „Schloss und Picknick“ treffen Augen- und Gaumenschmaus aufeinander. Auf einen spannenden Rundgang durch die Schlossanlage folgt kulinarischer Genuss im Obstgarten oder – bei schlechtem Wetter – im Schloss selbst.
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