Zum Licht Wandern

Die Schwäbische Alb hat gleich zwei Leading Quality Trails: Wir waren morgens am Donauberglandweg und abends am Albtraufgänger unterwegs

Schwäbische Alb | Donaubergland | Fridingen Wandern auf dem Donauberglandweg | Sonnenaufgang | Nachts im Süden

Der Aussichtspunkt beim Gedächtnistempel oberhalb von Beuron | © TMBW, Foto: Isabela Pacini

Der Tag lässt sich keine Zeit. Im Dunkeln sind wir den Pfad zum Aussichtspunkt beim Gedächtnistempel entlanggestapft und haben die Hand vor Augen kaum gesehen. Nun stehen wir hoch über der Donau, die um kurz nach 5 Uhr noch in einem Bett aus Nebel liegt. Doch schon beginnen die Lichtspiele: Am Horizont im Osten zeigt sich ein hellroter Streifen, der von Minute zu Minute heller, gelber und breiter wird. Schemenhaft ist bald das prachtvolle Kloster Beuron zu sehen. Das Durchbruchstal der Donau gewinnt an Tiefe, nimmt Farbe an. Wir schweigen, nicht etwa, weil wir noch müde vom frühen Aufstehen sind. Sondern, weil sich uns hier wirklich ein grandioses Spektakel an einem wunderschönen Spätsommer-Morgen bietet. Als es hell ist, genießen wir das mitgebrachte Picknick: Kaffee, belegte Brote, Obst, Gemüse und Joghurt. Besser kann ein Tag kaum starten. 

 

Zwei ausgezeichnete Wanderrouten auf der Alb

Unser Aussichtspunkt liegt unweit des Donauberglandwegs über der Donau. Dieser viertägige Wanderweg gehört zu den europäischen Leading Quality Trails und ist neben dem Albtraufgänger der einzige Wanderweg mit dieser Auszeichnung in Baden-Württemberg. Wir haben im Berghaus Knopfmacher übernachtet und probieren ein neues Angebot aus: Picknick bei Sonnenaufgang über der hier noch jungen Donau. Frühmorgens stehen eine Thermoskanne mit Kaffee und ein Frühstücksrucksack bereit. Man wandert zum Eichfelsen oder zum Knopfmacherfelsen und genießt Morgenkaffee, Müsli und belegte Brote in freier Natur.  

 

Im Donaubergland leben auch Uhu und Luchs 

Das Hotel bei Fridingen bietet sich als Übernachtungsort vor Etappe 4 des Donauberglandwegs an, der auf etwa 60 Kilometern die höchsten Berge und tiefsten Täler der Region verbindet – und den Lemberg mit Beuron. Gut 2.000 Höhenmeter sind dabei in täglich wechselnden, eindrucksvollen Landschaften zu überwinden. Mal geht’s entlang des Albtraufs, mal durch ein wildromantisches Seitental der Donau. Dann von oben, von der Felskante des Durchbruch-Canyons, bis hinunter ins Tal. Die Vielfalt ist der Reiz hier: die der Natur, der Tiere und Pflanzen wie der Kulturschönheiten. Man wandert durch kleine, historische Städte wie Mühlheim und Fridingen, kommt auch immer wieder an Schlössern vorbei. Uhu und Luchs sind in der Region heimisch. Und vorne an der Felskante, wo wir frühstücken, wachsen alpine Pflanzen.  

Und während der Donauberglandweg ein Stück entlang des südwestlichen Albtraufs führt, trägt der zweite Leading Quality Trail in Baden-Württemberg die Abbruchkante der Schwäbischen Alb schon im Namen: Albtraufgänger heißt der 113 Kilometer lange Rundkurs ab Wiesensteig, den man sich in sechs Tagen erwandern kann. Ein besonderer Höhepunkt der Tour ist der Bereich des Oberen Filstals auf Etappe 5 und 6. Dort gibt es sogar einen doppelten Trauf auf beiden Seiten des Wanderpfads. Weil die Tour viele Höhenmeter und einen hohen Pfadanteil hat, haben auch Trailrunner sie für sich entdeckt. Weite Laubwälder und viele kulturelle Sehenswürdigkeiten, wie zum Beispiel Burgruinen, prägen die Kulturlandschaft hier. Der Albtraufgänger verläuft zeitweise entlang der Traufkante, zeitweise mit Blick auf eben diese. Manchmal ist man auch einfach mitten im Wald unterwegs, wohlig eingehüllt in die Stille der Natur.  

Ein ungewöhnlicher Übernachtungstipp wartet an der Strecke zwischen Etappe 2 und 3 auf uns: Da steht ein gemütlicher Schäferwagen auf einer Wiese am Waldrand, an einem Platz mit grandioser Weitsicht. Die romantische Schlafgelegenheit wird während der Sommermonate von der Erlebnisregion Schwäbischer Albtrauf an wechselnden Orten betrieben. Wanderer nutzen den Wagen als Etappenziel, Einheimische und Gäste kommen her, um einen besonderen Abend mit Sonnenuntergang und Blick über die Drei Kaiserberge zwischen Göppingen und Lorch zu genießen. Der Schäferwagen bietet Platz für zwei – und eine Außentoilette.  

 

Brotzeit vor dem Schäferwagen 

Im nahe gelegenen Schlat decken wir uns mit allem ein, was es für einen gemütlichen Abend braucht: eine Brotzeit und eine Flasche Streuobst-Prisecco von der Manufaktur Jörg Geiger zum Anstoßen. Die Lichtspiele laufen hier in umgekehrter Reihenfolge, aber sie sind nicht minder schön: Der Himmel im Westen wird gelb, dann orange, schließlich rot. Wir schauen in aller Ruhe. Die Nacht lässt sich Zeit. 

 

Zusatz: Die Trails 

Die „Leading Quality Trails – Best of Europe“ sind Wan­der­routen, die von der Europä­ischen Wandervereinigung nach hohen Standards zertifiziert sind. Sie zeichnen sich durch exzellente Markierungen, naturnahe Pfade, gute Infrastruktur sowie Landschafts- und Kulturvielfalt aus.  

 

Info-Kasten:

Noch mehr Reise-Tipps für die Region gibt’s unter: donaubergland.de, mein-albtrauf.de und schwaebischealb.de  

 

Hinweise an die Redaktionen:

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Pressekontakt

Sannah Mattes

Stellvertretende Pressesprecherin / Public Relations

Telefonnumer +49 711 23858-16 E-Mail Adresse s.mattes@tourismus-bw.de

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