Wildnis in der Stadt
Baden-Württembergs Städte von ihrer grünen Seite erleben
STUTTGART - In Deutschlands Süden sind auch die Städte wild und grün. Flussauen, Parks, Waldgärten oder Felsformationen ergänzen das urbane Leben in Baden-Württemberg. Ob Relaxen in der Neckarbucht, Gärtnern im Altbauviertel oder Amphibien beobachten im ehemaligen Steinbruch – den Großstadttrubel kann man nicht nur in den baden-württembergischen Naturparken hinter sich lassen. Sogar mitten in der Stadt ist man der Wildnis manchmal ganz nah.
Mannheim: Naturparadies in der Quadratestadt
Inmitten der Großstadt durch einen natürlichen Auenwald spazieren? Möglich ist das in Mannheim. Zu fast einem Drittel besteht die Stadt am Zusammenfluss von Rhein und Neckar aus Natur- und Landschaftsschutzgebieten. Das älteste und bekannteste ist die Mannheimer Reißinsel in einem Rheinbogen südlich der Altstadt. Es ist dem Unternehmer Carl Reiß (1843–1914) zu verdanken, dass die Halbinsel als bedeutender Auenwald und Brutplatz für seltene Vogelarten bewahrt werden konnte. In seinem Testament verfügte er, die Insel auf ewige Zeiten zu erhalten und für die Erholung der Mannheimer zu öffnen. Außerhalb der Brutzeit erschließt heute ein Rundweg das grüne Refugium. Bis zu 60 Vogelarten lassen sich dann beobachten, darunter so seltene wie der Eisvogel, der Steinkauz oder der Pirol.
Heidelberg: Amphibien am Wolfsbrunnen
Wild und geheimnisvoll ist die Wolfsbrunnen-Anlage in Heidelberg. Um den dort befindlichen Wolfsbrunnen herum wachsen nicht nur Wiesen, Moos und Wälder, es ranken sich auch Legenden. Während einstmals eine hungrige Wölfin die Zauberin Jette in Stücke gerissen haben soll, können heutige Besucher die besondere romantische Stimmung der im 16. Jahrhundert unter Kurfürst Friedrich II. entstandenen Anlage genießen. Das beliebte Ausflugsziel samt deftiger Biergartengastronomie ist dennoch ein Stück wilde Natur geblieben, wo sich unterschiedliche Amphibienpopulationen zuhause fühlen.
Heilbronn: Grüne Oase am Neckar
Mitten in der Innenstadt von Heilbronn prägt Wasser das Freizeitleben. Am und auf dem Neckar ist Relaxen, Paddeln, Grillen und natürlich Sonnenbaden bei Einheimischen und Besuchern gleichermaßen beliebt. Am Sandstrand der sogenannten Kaffeebucht vergeht ein Tag im Liegestuhl wie im Flug, während der Blick über den Neckar-Altarm inmitten von Trauerweiden und Platanen
schweift. Mit Speed-, Tret- und Schlauchbooten kann man jedoch auch in Bewegung bleiben. Sogar eine ganze Stadtführung ist komplett per Kanu möglich.
Freiburg: Gemeinschaftlicher Wandelgarten
Am Deichelweiher in der Freiburger Wiehre, wo nach einem Brückenabriss lange Zeit nur Bauschutt auf den Wiesen lagerte, wächst und gedeiht dank einer engagierten Nachbar- und Bürgerschaft heute ein Waldgarten nach Permakultur-Kriterien. Auch im ökologischen Vorzeigestadtteil Vauban wurde eine Brachfläche dem geordneten Wildwuchs als „Wandelgarten“ zurückgegeben. An beiden Orten sind fruchtbare Oasen entstanden mit reichlich Lebensraum für Insekten. Verschiedene Pflanzstreifen und Hochbeete werden liebevoll gehegt und gepflegt. Für Hobbygärtner sind die Projekte das reinste Paradies. Doch auch wer nur als Spaziergänger durch die Gärten streift, kann sich an der neu gewonnenen Biodiversität erfreuen.
Baden-Baden: Wildwuchs in der Schlossruine
Hoch über Baden-Baden am Westhang des Battert thront majestätisch und von Wäldern umgeben die Ruine des Schlosses Hohenbaden („Altes Schloss“). Wer die vielen Stufen über Mauervorsprünge und Aussichtsterrassen erklommen hat, erntet vom ehemaligen Stammsitz der Markgrafen von Baden aus einen faszinierenden Rundblick auf die Stadt, den Schwarzwald und die Rheinebene. Doch nicht nur außerhalb der alten Mauern gedeiht das grüne Leben. Auch innerhalb der Ruine erobert sich die Natur ihren Platz zurück: Ein großer Baum hat inmitten des oberen Burghofs Wurzeln geschlagen. Wem die Treppenstufen zur Ruine nicht wild genug sind, der kann die Battertfelsen auch kletternd erklimmen: Der Battert ist deutschlandweit für Aufstiege in allen Schwierigkeitsgraden bekannt.
Pforzheim: Wildtiere im Klettergarten
In Pforzheim sind die Tiere los. Von Hirsch und Reh, Mufflons und Urpferden bis zum Uhu und zur Schnee-Eule reicht die Fauna heimischer und fremder Arten im Wildpark Pforzheim. In dem am Waldrand angelegten Park gibt es über 400 Tiere, die bestaunt, gestreichelt und teilweise auch gefüttert werden können. Naturnahe Gehege und die Haltung mitteleuropäischer Wildtiere in artgemäßen Sozialgruppen sind das Markenzeichen des Wildparks. Die Schaufütterung bei den Ottern und Luchsen macht den Besuch dabei zu einem ganz besonderen Naturerlebnis. Ein Höhepunkt ist der Waldklettergarten: Von hier aus kann man die Tiere aus bis zu elf Metern Höhe beobachten.
www.pforzheim.de/tourismus.html
Stuttgart: Naturerlebnis Steinbruch
Wo einst schwere Maschinen in Steinbrüchen den Naturstein Travertin abbauten, befindet sich heute eine ungewöhnliche Parkanlage. Zwischen grünen Wiesen, wild bewachsenen Abbruchkanten, Weinreben und nostalgisch erhaltenen Kranbahnen führen Spazierwege entlang. Hier kann man Industriegeschichte erleben, aber auch Eidechsen und andere Tiere beobachten. Währenddessen lässt sich ein herrlicher Blick auf Bad Cannstatt und das Neckartal genießen. Und wer sich für alte Geschichte interessiert, dem erzählt der Naturstein Travertin auch etwas über die urzeitliche Entwicklung Stuttgarts. Im Travertinpark gefundene Reste von Urmenschen, Waldelefanten und Fossilien kann man übrigens im staatlichen Museum für Naturkunde bewundern.
Karlsruhe: Im Großstadtdschungel
1.000 Hektar Parkanlagen und 6.000 Hektar Waldfläche machen die Fächerstadt Karlsruhe zu einem wahrhaften Großstadtdschungel. Eine der beliebtesten Grünflächen liegt mittendrin: der Botanische Garten. Neben seltenen Zitrusarten, Kakteen und einer Zimtpflanze beherbergt er seit neustem einen ganz besonderen botanischen Schatz: Kaffeepflanzen. Sogar eine erfolgreiche Ernte hat es schon gegeben. Am Rande des Schlossgartens gelegen, versetzt der Botanische Garten seine Besucher in eine tropische Pflanzenwelt und Blütenpracht. Im Freiland sind noch seltene Gehölze der fürstlichen Pflanzensammlung des 19. Jahrhunderts erhalten. Hier lässt sich das herrliche Karlsruher Wetter in vollen Zügen genießen.
Ulm: SUP auf der Donau
Stand-Up-Paddling, kurz SUP, ist eine trendige Sportart. Vor der eindrucksvollen Ulmer Altstadtsilhouette und mit Blick auf das Ulmer Münster können Wasserfreunde mitten in der Stadt auf dem Board stehend die Donau flussabwärts fahren. Wer fleißig das Steckpaddel eintaucht, kann aber auch verwegene Abschnitte wie die „Kleine Donau“ durchfahren. Trainierten und erfahrenen Paddlern, die Strömungen nicht scheuen, steht der Weg flussaufwärts in Richtung Iller frei, wo man zwischen Kiesbänken und idyllischen Flachwasserabschnitten pausieren kann. Für geführte Touren gibt es verschiedene Anbieter. Auch für die nötige Ausrüstung vor Ort ist gesorgt, wenn das eigene Board während des Stadtbummels nicht griffbereit ist.
www.tourismus.ulm.de
Pressekontakt
Dr. Martin Knauer
Leiter Stabsstelle Kommunikation &
Koordination / Pressesprecher
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Pressebilder
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Baden-Baden Battertfelsen
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Freiburg Wandelgarten Vauban
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Wolfsbrunnen Heidelberg
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Neckar Sandstrand in Heilbronn
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