Burgen, Schlösser und Gärten im Süden

Sie sind bis heute eindrucksvolle Zeugnisse der bewegten Geschichte des Landes und Ausdruck der regionalen Vielfalt im Süden: Hunderte von Burgen, Schlössern und herrschaftlichen Gartenanlagen berichten von der bewegten Historie Baden-Württembergs und laden ein zu einer Reise in die Vergangenheit.

Burg Hohenzollern

Burg Hohenzollern mit weiter Aussicht | © TMBW, Foto: Mende

Die große Vielfalt der Burgen und Schlösser im Land hat ihren Ursprung in der kleinstaatlichen Vergangenheit des Südens. Bis zur Gründung des Großherzogtums Baden und des Königreichs Württemberg im frühen 19. Jahrhundert war das Gebiet des späteren Bundeslandes Baden-Württemberg von einer Vielzahl kleinerer Herrschaften und Territorien geprägt. Jeder regionale Grundherr wollte standesgemäß wohnen und viele der Residenzen haben die Jahrhunderte überdauert. Während man im Mittelalter in befestigten Burgen auf Bergrücken residierte, schätzten die Herrschenden in Renaissance und Barock den Komfort ausgedehnter Schlossanlagen. In der Zeit der Romantik kam es schließlich zur Wiederentdeckung des Mittelalters und zum Bau historisierender Burganlagen, die heute unser Bild der Ritterburgen prägen.

Mittelalterliche Burganlagen

Türme und Zinnen, Mauern und Schießscharten, Ritter und Burgfräulein. Mittelalterliche Burgen faszinieren bis heute und wecken vielerlei Assoziationen. Wer durch Baden-Württemberg reist, begegnet ihnen auf Schritt und Tritt. Vor allem entlang der Burgenstraße, die auf fast 1.300 Kilometern von Mannheim bis nach Prag führt. 2014 feiert die Burgenstraße das 60. Jahr ihres Bestehens. Von Mannheim aus verläuft die Ferienstraße in Baden-Württemberg durch die Kurpfalz und den Odenwald, durch Hohenlohe und das Liebliche Taubertal. An so manchem Abschnitt der Route, etwa im Neckartal, sind die einzelnen Burgen nur einen Steinwurf voneinander entfernt. 
Zu den beeindruckenden Wahrzeichen entlang der Burgenstraße gehört die Burg Hornberg bei Mosbach am Neckar. Ihre malerische Lage auf einem Bergsporn über dem Neckartal, die vielen Türme und wehrhaften Mauern machen sie zum Inbegriff einer mittelalterlichen Adelsburg. Berühmt wurde sie auch durch einen prominenten Bewohner: Götz von Berlichingen, historisches Vorbild in Goethes gleichnamigem Drama, lebte und starb auf dieser Burg im Odenwald.
www.burgenstrasse.de
www.burg-hornberg.de/html/willkommen.html
www.schloesser-und-gaerten.de/monumente/burgen/

Renaissanceschlösser

Mit dem Ausgang des Mittelalters endete auch die Zeit der Ritter und ihrer Burgen. Die Angehörigen des Adels errichteten sich komfortable Schlösser, die ihre wehrhafte Funktion weitgehend aufgaben.

So manches Renaissanceschloss in Baden-Württemberg war ursprünglich eine Burg und wurde nach den neuesten Anforderungen in eine Schlossanlage umgebaut. Schloss Langenburg etwa, bis heute Residenz der fürstlichen Familie Hohenlohe-Langenburg, verweist bereits im Namen auf seine mittelalterliche Vergangenheit. Zwischen 1610 und 1616 wurde die Festungsanlage in eine fürstliche Residenz umgestaltet. Der Innenhof ist bis heute ein bedeutendes Beispiel für die Schlossarchitektur der Renaissance. Auch Baden-Württembergs berühmteste Schlossanlage, Schloss Heidelberg, ging aus einer ehemaligen Burg hervor und erhielt seine spätere Gestaltung während der Renaissance. Bereits am Ende des 17. Jahrhunderts fiel das Schloss den Zerstörungen des Pfälzischen Erbfolgekrieges zum Opfer. Während der Romantik wurde die Ruine schließlich wiederentdeckt und machte Heidelberg zum Sehnsuchtsort vieler Maler und Dichter. Heute gehört das Schloss mit mehr als einer Million Besuchern zu den beliebtesten Sehenswürdigkeiten im Land.
www.schlosslangenburg.de
www.schloss-heidelberg.de

Barocke Schlösser und Gärten

Im Zeitalter des Absolutismus änderte sich die Schlossarchitektur in Baden-Württemberg grundlegend. Zum Kennzeichen barocker Schlossanlagen wurden neben einer stark symmetrischen Anlage die zahlreichen Paradezimmer und Festsäle im Innern, die auf die Zeremonien am Hof ausgerichtet waren. Vorbild für viele Barockschlösser war das Schloss des französischen Königs in Versailles, dessen Hofhaltung man mancherorts bis ins Detail nachahmte. 

In Württemberg ließ sich Herzog Eberhard Ludwig ab 1704 vor den Toren Stuttgarts eine Residenz nach dem Vorbild von Versailles errichten. Das nach dem Herzog benannte Schloss Ludwigsburg, das bald schon von der gleichnamigen Residenzstadt umgeben wurde, ist eine der größten erhaltenen barocken Schlossanlagen und veranschaulicht seinen Gästen wie kaum ein anderes Schloss das Leben bei Hofe. In Ludwigsburg sind die Gärten des „Blühenden Barock“ heute ein beliebtes Ausflugsziel für die ganze Familie. Zu den bedeutendsten Parkanlagen des Absolutismus zählt der Garten von Schloss Schwetzingen, der Sommerresidenz des kurpfälzischen Hofes. Die Gartenanlage des 18. Jahrhunderts ist eine der weltweit besterhaltenen ihrer Art und lädt zum Flanieren ein. Sie vereint streng symmetrische Elemente nach französischem Vorbild mit der kunstvollen Natürlichkeit eines englischen Landschaftsgartens und verweist damit bereits auf das Zeitalter der Aufklärung.
www.schloesser-und-gaerten.de/monumente/schloesser/

Burgen und Schlösser der Romantik

Nachdem die Burgen des Mittelalters über Jahrhunderte hinweg verfielen und in Vergessenheit geraten waren, erlebten sie in der Epoche von Romantik und Historismus im 19. Jahrhundert eine neue Blütezeit. Vielerorts wurden alte Burgruinen restauriert oder neu aufgebaut, teils nach historischem Vorbild, häufig aber nach gänzlich neuen Plänen. Aus der romantischen Verklärung des Mittelalters entstand so manches Märchenschloss, das heute von Gästen aus aller Welt als Inbegriff deutscher Geschichte geschätzt und besucht wird.

Die Burg Hohenzollern am Rande der Schwäbischen Alb ist eines der eindrucksvollsten Zeugnisse dieser Wiederentdeckung des Mittelalters. Mit ihrer vielteiligen Silhouette und dank ihrer einzigartigen Lage wurde sie zum Musterbeispiel neugotischer Burgenarchitektur und zum Wahrzeichen einer ganzen Region. Ab 1850 ließ das Geschlecht der Hohenzollern, das zwischen 1871 und 1918 die deutschen Kaiser stellen sollte, die weitläufige Anlage auf dem Areal ihrer Stammburg neu errichten. Sie ist bis heute im Besitz der Familie und wird jedes Jahr von mehr als 300.000 Gästen besucht. Nur wenige Kilometer weiter östlich steht mit Schloss Lichtenstein eine weitere Burg des 19. Jahrhunderts, die den Idealen eines Märchenschlosses sehr genau entspricht. Hoch über einem steilen Felsen gelegen, ist das Hauptgebäude mit rundem Bergfried und Zugbrücke schon von weitem zu erkennen. Die Geschichte der Burg ist eng mit dem schwäbischen Dichter Wilhelm Hauff verbunden. Seine Beschreibung der Burg im 1826 erschienenen Roman „Lichtenstein“ faszinierte den Grafen von Württemberg derart, dass er den Felsen mit der Ruine kurzerhand kaufte und ab 1840 eine neue Burg erbauen ließ.
www.burg-hohenzollern.de
www.schloss-lichtenstein.de

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Dr. Martin Knauer

Leiter Stabsstelle Kommunikation &
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