Was Zeit braucht, wird auch gut.
Slowfood aus dem Süden
BW Story - Hirsch & Greif
Slowfood - Oder genussvolles, bewusstes und regionales Essen
Viele Dinge brauchen Zeit und Muße, um gut zu werden. Schon die alte Redensart „Gut Ding will Weile haben“ zeugt davon, dass gute Ergebnisse meist nicht schnell erzielt wurden. Noch heute verbinden wir mit einer gewissen Reife auch eine höhere Qualität. Vielleicht erwarten wir auch ein gewisses Maß an Erfahrung. Ganz sicher spüren wir die gehörige Portion Leidenschaft, für das, was man tut.
Bei einer kulinarischen Reise durch Baden-Württemberg haben wir ein Potpourri heimischer Produkte zusammengestellt. Sie repräsentieren diese besondere Einstellung ihrer Erzeugerbetriebe.
1. Region Stuttgart: Eselsmühle
Ein Stück heile Welt
Eine Eselfamilie, die zur Stammbelegschaft der Mühle gehört. Acht Holzöfen, in denen Demeter-Brot gebacken wird. Und ein komplexes Zusammenspiel von Teig, Holz, Hitze und Lavasteinen. Klingt nach guter alter Zeit und richtig gutem Brot. Ist in der Eselsmühle aber zum Glück hochaktuell. Einfach in der Mühlenstube in Musberg bei Stuttgart vorbeikommen und selbst genießen.
2. Schwarzwald: Rothaus
Slow Brewing
Die Badische Staatsbrauerei Rothaus verspricht den Schwarzwald im Glas für Tannenzäpfle und Co.. Seinen würzigen Geschmack verdankt das Bier dem heimischen Aromahopfen und Malz. Aber auch das Quellwasser aus dem Hochschwarzwald spielt eine wichtige Rolle. Die Brauerei verzichtet auf eine beschleunigte Lagerung oder forcierte Gärung. Damit wird Rothaus Bier richtig gut.
3. Hohenlohe: Langenburger Schafkäserei NORBERT FISCHER
Nicht alles Käse
Norbert Fischers Demeter-Hof liegt zwischen Feldern und Wiesen im Nordosten Baden-Württembergs. Seit 35 Jahren wird hier die Kunst des Käsemachens betrieben. Wenn Kunden erst einmal von den feinen Milchprodukten gekostet haben, kommen sie wieder. Denn anders als oftmals erwartet, schmeckt die Schafmilch nicht wie Ziegenmilch. Sie ist neutral, in etwa vergleichbar mit Kuhmilch. Aber sie ist etwas weicher, da sie einen höheren Fettgehalt hat. Dadurch eignet sich die Schafmilch auch besonders gut zur Herstellung von Eiscreme.
4. Region Heilbronn: Weinsüden Vinothek - Wein Villa Heilbronn
Genuss braucht Zeit
Genuss braucht Erfahrung und diese wiederum Zeit. In der Wein Villa Heilbronn erhalten Gäste einen Überblick über die große Vielfalt an Weingütern und deren Weinsorten aus dem Umland. Insgesamt 16 Weinbaubetriebe aus der Region bieten hier ihre Weine an. Die Villa selbst ist eine wunderschön renovierte alte Fabrikantenvilla aus dem späten 19. Jahrhundert. Sie bietet mehrere unterschiedlich große Speisezimmer. In diesen finden individuelle Weinproben statt. Natürlich kann in der Wein Villa auch gegessen werden.
5. Schwäbische Alb: Manufaktur Jörg Geiger
Schwäbisches Wiesenobst für köstliche Priseccos
Die Streuobstwiesen der Schwäbischen Alb gehören zu den größten Streuobstlandschaften Europas. Sie erstrecken sich über 26.000 Hektar. Jörg Geiger in Schlat bei Göppingen pflegt besonders alte Obstsorten. Er möchte diese wieder bekannter und beliebter machen. Die Produktion seiner Erzeugnisse findet nur regional unter dem Namen seiner Manufaktur statt. Er verzichtet auf externe Zwischenschritte. Sein Obst bezieht er von über 700 Landwirtschaftsbetrieben aus der Region. Dabei sind Apfelsorten wie ‚Gewürzluiken‘ oder ‚Goldparmäne‘. Birnensorten tragen charmante Namen wie ‚Stuttgarter Gaishirtle‘ oder ‚Champagner Bratbirne‘. Der Anbau des schwäbischen Wiesenobsts setzt sich für die nachhaltige und langfristige Erhaltung der Landschaften ein. Dazu gehört auch der Schutz von Lebensräumen und Artenvielfalt in der Region.
6. Zollernalb: Ziegenhütte Dietz
Von Ziegen – und der Ziegenkäseliebe
Regional, natürlich, lecker – das sind die Werte und der Kern von Familie Dietz. Ihr Bio-Bauernhof befindet sich im Süden der Schwäbischen Alb, zwischen Albstadt und Sigmaringen. Ziegen zählen zu den ältesten Haustierrassen. Seit über 10.000 Jahren nutzt der Mensch ihre vielfältigen Produkte: Sie liefert Milch, Käse, Fleisch und Fell. In unseren Breitengraden verlor die „Kuh des kleinen Mannes“ nach dem zweiten Weltkrieg an Bedeutung. Heute erlebt die „Bahnwärterkuh“, wie die Ziege landläufig auch heißt, eine kleine Renaissance. Der Familienbetrieb wird mit Freude und Überzeugung geführt. Die Ziegen sind ihre Berufung. Das schmeckt man. Mit ihrem Bio-Ziegenkäse haben sie mehrfach den Deutschen Käsepreis gewonnen. Im Hofladen können die Käsesorten vorher probiert werden.
7. Reichenau: Reichenau Gemüse eG.
Täglich frisch von der Gemüseinsel
Das milde Klima der Insel Reichenau sorgt für perfekte Anbaubedingungen für allerlei Gemüsesorten. Die ersten Spuren des Gemüseanbaus finden sich schon im 8. Jahrhundert. Damals haben Benediktinermönche rund um ihr Kloster Gemüsegärten angepflanzt. Auf der Gemüseinsel können ganzjährig verschiedenste Sorten geerntet werden. 60 verschiedene Gärtnereien produzieren Gemüse für die Genossenschaft. Das sind jährlich ca. 60.000 Tonnen. Exportiert wird ausschließlich nach Baden-Württemberg und Bayern. Regionales Gemüse steht für kurze Transportwege. Damit wird ein aktiver Beitrag zum Klimaschutz geleistet. Übrigens: inzwischen sind etwa 40 Prozent des Reichenau-Gemüses in Bio-Qualität.
Übersicht
Mehr zur Tour
Noch mehr Lust zu stöbern?
Das könnte dich auch interessieren
Tipps und Geschichten aus dem Urlaubsland Baden-Württemberg