Königsetappen am Wochenende
Aktivurlaub am Albtrauf
© Landratsamt Göppingen, Tobias Fröhner Photography

Löwentrails und Löwenpfade | Hirsch und Greif
Reinstes Alb-Vergnügen bei Göppingen
Herausforderung Löwentrails und Löwenpfade. Die Wappentiere der Stauferkönige markieren einzigartige Wander- und Mountainbiketouren entlang des Albtraufs. Sie führen hoch zu historischen Aussichten und tauchen tief ein in die Naturlandschaft zwischen Heldenberg und Mordloch. Knackige Waden und leckere Pausen. Ein inspirierendes Wochenende auf den Spuren der Stauferkönige.

Erlebnisregion
Schwäbischer Albtrauf
Isabell Noether und Holger Bäuerle geben Gästen Tipps für ihren perfekten Aufenthalt in der Region Göppingen. | © Landkreis Göppingen, Tobias Froehner Photography
Erster Tag: Löwenpfad Heldentour
Eine Traumtour, nicht nur für Helden.
8.30 Uhr:
Bevor ein Missverständnis aufkommt: Wir sind nur gewöhnliche Durchschnittsheldinnen und Durchschnittshelden. Fitness eher so mittel. Die heutige Wanderung ist also keinesfalls nach uns benannt. Sondern nach dem Heldenberg, dem Höhepunkt unserer 23,5 Kilometer langen Route, die vom Deutschen Wanderverband hochoffiziell als „Traumtour“ zertifiziert wurde. Doch der Reihe nach. Erstmal frischen Proviant besorgen. Dafür gibt’s im Lautertal die Landbäckerei Geiger an der Nenninger Hauptstraße. Mit knusprigen Brötchen und feinem Gebäck schreiten wir zur Tat. Erstmal Strecke machen. Die Sonne steht wie im Bilderbuch. Wir laufen ihr entgegen.
9.00 Uhr:
Entgegen bedeutet: Bergan. Herrschaftszeiten! Oben angekommen stellen wir uns vor: So haben vor mehr als tausend Jahren die Stauferkönige auf ihre Ländereien geblickt. 200 Höhenmeter haben wir schon in den Waden. Dann wird die Route flach. Sie führt am Albtrauf entlang. So wird die Albkante genannt. Als „Trauf“ wird in der Geologie die Kante einer Schichtstufe bezeichnet. Auf dieser Kante balancieren wir. Apropos Balance…. hat hier jemand „Landgasthof“ gesagt?
10.30 Uhr:
Ich hab’s genau gehört. Gutes Näschen. Es ist nicht mehr weit. Wir steigen steilen Pfades nach Weißenstein hinab. Durch die Bäume erkennen wir das gleichnamige Schloss. Die beiden Herren haben eine Führung gebucht. Passionierte Fotografen können nicht anders. Im Schloss lockt das private Museum KAGE. Es geht um Mikrofotografie und kosmische Strukturen im Kleinen. Was es alles gibt! Wir erkunden so lange die lokale Wirtschaft. Das Wort „Landgasthof“ gilt bei uns als Zauberwort. Heimische Kost, frisch zubereitet. Wir kehren ein im Landgasthof Linde in Weißenstein. Die angehenden Fotografie-Experten tauchen pünktlich auf, als das Essen serviert wird: 11.30 Uhr. Alles eine Frage des Timings. Wir gönnen uns noch einen kurzen Kaffee als Aufstiegshilfe und weiter geht’s. Der schönste Teil der Tour steht bevor.

12.30 Uhr:
Bewährungsprobe für Heldinnen und Helden. Der Kaffee trägt uns hoch. Grandiose Aussicht von der Lützelalb! Übers Schweinstal erreichen wir Degenfeld. Danach wird es hochalpin. Oben auf dem Berg erkennen wir Sprungschanzen. Keine kleinen Kinderschanzen, sondern ausgewachsene Exemplare. Die Matten sind ausgelegt. Man muss nicht jede Sportart selbst ausprobieren. Wir bleiben beim Wandern und auf unserer Route um den großen Kreuzberg herum. Die Reiseleiterin unserer Wandergruppe hat eine zünftige Vesperhütte versprochen. Genau richtig für die süßen Stückle aus der Landbäckerei. Köstlich.
14.30 Uhr:
Alle noch fit? Sehr gut. Wir steuern geradeaus nach Westen. Plötzlich ein Gipfelkreuz. Zugegeben: Die Aussicht ist atemberaubend. Aber der höchste Punkt ist es nicht, an dem das Kreuz aufgebaut wurde. „Egal“, sagen unsere Fotografen und machen Gipfelkreuz-Selfies. Weiter geht’s bergan. Letzter Anstieg des Tages. Leichter Protest regt sich, als der Name unseres nächsten Zwischenziels fällt: „Kaltes Feld“. Kalt ist hier gar nichts, nicht mal im Schatten. Im Gegenteil. Die Einheimischen sagen, es sei ein Schönwetterberg. Es wird geraten, den Lichtschutzfaktor aufzufrischen. Auf dem Segelflugplatz herrscht reger Betrieb. Kein Wunder bei der Thermik. Kaltes Feld? Nicht heute.

16.00 Uhr:
Eine Stippvisite im Wanderheim „Franz-Keller-Haus“ muss reichen. Die schönste Aussicht steht noch bevor. Plötzlich schauen wir nach Westen und sehen die Drei Kaiserberge der Staufer: Rechberg, Stuifen, Hohenstaufen. Wie gemalt. Wundervoll im milden Gegenlicht. Sind wir schon Helden? In Kürze. Hinter der Reiterleskapelle beginnt der Heldenberg. Das Beste daran: Unsere Heldentour führt schon leicht bergab.
18.00 Uhr:
Wie lautet gleich nochmal unser Zauberwort? Genau: Landgasthof! Hereinspaziert in den Landgasthof Heldenberg mit prächtiger Aussicht auf Nenningen. Einkehrpflicht! Ein frisches Getränk aus der Biermanufaktur Engel belohnt uns für die wundervolle Strecke. Zum Wohl, ihr Heldinnen und Helden.
Übrigens:
Die Heldentour kennt eine Abkürzung. Wer sich ein paar Kilometer sparen will, bitte hier entlang zur genauen Tourenbeschreibung.
Highlights der Wander-Tour
Zweiter Tag: Löwentrails - ganz mein Revier
Mit den Mountainbikes rund ums Mordloch
8.00 Uhr:
Besser kann man kaum schlafen. Das Hotel Becher in Donzdorf ist eines dieser Häuser, die man nicht hoch genug schätzen kann. Bitte beim Frühstücksbuffet auf den Nährwert achten. Die Reiseleitung hat Räder organisiert. Der Transfer von Donzdorf nach Geislingen erfolgt gratis. Präziser formuliert: Die Busfahrt ist in der AlbCard enthalten, die wir als Übernachtungsgäste bekommen haben. In der SAB-Fahrradwerkstatt in Geislingen warten stabile Mountainbikes. Neueste Ausrüstung. Kurzer Technik-Check, alles bestens. Los geht’s!

9.30 Uhr:
Um uns nochmal vom Heldentum abzugrenzen: Unsere heutige Tour hat rund 700 Höhenmeter auf dem Buckel. Sie ist ungefähr 30 Kilometer lang. Zwei unserer Heldengruppe nehmen das E-Bike. Die anderen beiden sagen, sie hätten die Strecke locker in den Waden. Jede und jeder wie’s beliebt.
9.40 Uhr:
Wer in der Fünftälerstadt Geislingen startet, hat zwei Alternativen. Entweder erst durch ein Tal oder gleich den Berg hoch. Unsere furchtlose Mordlochroute wählt den Mittelweg. Durchs Längental sanft bergan auf den Tegelberg.
10.30 Uhr:
Kurz vor dem ersten Höhepunkt lohnt es sich, die Räder abzustellen, um an die Kante vorzulaufen. Von acht Waden brennen vier. Von vier Radfahrenden lächeln alle. Voilà: der Kuhfelsen. Tief unten liegt Geislingen. Ringsum der Albtrauf mit weiteren Felsformationen, die durch den Wald hervor blitzen. Liebe Nachfahren der Staufer: Kompliment, schön habt ihr es hier.
11.00 Uhr:
Zauberwort? Landgasthof! Wir erreichen den kleinen Weiler namens Kuchalb. Der Gasthof zur Mutter Franzl hat seinen Biergarten schön hergerichtet. Eine Erfrischung wird gereicht, ein zweites Frühstück ebenfalls. Das Leben ist schön. Und weiter geht’s!
12.00 Uhr:
Schon sind wir am nächsten Aussichtspunkt. Über den Drei Kaiserbergen steht die Sonne im Zenit. Links davor das Kalte Feld, da waren wir gestern. Unterweckerstell. Oberweckerstell, so heißen die Weiler, die wir durchqueren. Zwischen Unter- und Oberwecker glühen vier Waden. Respekt, wer selber tritt. Wunderbare Albhochfläche. Die steilen Aufstiege sind geschafft. Bitte den Genussmodus einschalten. Wir queren das schöne Dorf Schnittlingen und machen uns bereit für die abschließenden Höhepunkte.
14.30 Uhr:
Ob im Mordloch wirklich einst ein Wilderer die Leiche eines Försters versteckt hat? Wir sehen keinen Grund, an der Legende zu zweifeln. Fest steht: Wir stehen am Eingang zu einer weit verzweigten Karsthöhle unter der Schwäbischen Alb. Von eigenen Höhlenerkundungen ist dringend abzuraten. Erstens aus Gründen der Vernunft und zweitens aus Gründen des Vergnügens.
15.00 Uhr:
Das Vergnügen: Die Obere Roggenmühle liegt nur wenige Pedaltritte vom Mordloch entfernt. Sie ist der abschließende Höhepunkt unseres königlichen Wochenendes. Fangfrische Forelle und weitere schwäbische Spezialitäten. Fischzucht an Ort und Stelle. Wie lautet gleich nochmal das Zauberwort? Genau: „Danke!“ Danke für Speis, Trank und Beschilderung. Diese Löwentrails durchs Stauferland sind ein echter Geheimtipp. Wie schön, dass es noch weitere Routen gibt.
Übrigens:
Weitere Löwenpfade für Wanderungen, sowie Löwentrails für Mountain- und/oder E-Bikes gibt es natürlich auch:
Highlights der Rad-Tour
Übersicht
Mehr Tipps für die Region Göppingen

Tipp für Sparfüchse:
Mit der Gästekarte AlbCard erhalten Gäste neben vielen Vergünstigungen - derzeit über 150 Sehenswürdigkeiten - auch freie Fahrt im ÖPNV auf einem Viertel der Landesfläche Baden-Württembergs.
Weitere Infos zur AlbCard unter schwaebischealb.de.

Mehr Kultur?
Das Bildhauerwerk Nenninger Pietà lohnt einen Besuch. Modelleisenbahnerinnen und -eisenbahner sollten es gesehen haben: das Märklineum

Mehr Wellness?
Die Barbarossa-Therme in Göppingen ist nach dem legendären Stauferkaiser benannt. Einen grandiosen Blick vom Außenbecken auf den Albtrauf gibt es in der Vinzenz-Therme in Bad Ditzenbach.
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