Genuss-Urlaub
Ein Wochenende in Radolfzell am Bodensee
© TSR, Ulrike Klumpp
BW Story - Hirsch und Greif
Urlaub am Bodensee: Alles nur keine Hektik
Vom Untersee weht ein leises Lüftchen. Uferpromenade, Altstadt, Naturerlebnis – alles wie geschaffen für ein Wochenende zum Aufatmen. Entspannung made in Radolfzell. Darum sind wir hergekommen.
Erster Tag: Wohin die Stadt uns treibt
Sightseeing in Radolfzell
8.30 Uhr:
Guten Morgen, Radolfzell. Fenster auf, Frische rein. Schon das Aufwachen ist schöner als Zuhause. Ob das jetzt an der Bodenseeluft liegt oder daran, dass wir uns das Wochenende frei genommen haben, um einfach eine schöne Zeit zu verbringen? Egal. Das Umschalten auf den Genussmodus hat schon funktioniert. Neugierig bleiben wir trotzdem. Samstag ist Markttag. Wir gehen einfach der Nase nach. Sie führt uns zum großen Wochenmarkt an den höchsten Kirchturm des Bodensees.
9.30 Uhr:
Alles knackig frisch. Seit mehr als 900 Jahren werden hier die Erzeugnisse der Region präsentiert. Käse von den lokalen Molkereien. Gemüse von der Reichenau. Allerlei Fische aus regionalen Zuchten. Wenn wir nicht gerade gefrühstückt hätten… Auch die Kulisse ist beeindruckend. Direkt am Marktplatz steht das Münster ‚Unserer Lieben Frau‘. Wir treten ein und sind sofort beeindruckt von Dimension und Anmut. Man sagt, in Demut eine Kerze anzuzünden, hat noch niemandem geschadet.
10.30 Uhr:
Es soll Leute geben, bei denen ein gepflegtes Shopping zur aktiven Erholung gehört. Wie gut, dass das einzige Outlet-Center nicht auf der grünen Wiese steht, sondern nur wenige Schritte vom Marktplatz entfernt. Unzählige große Marken haben ihre Stores geöffnet. Die Preise sind weitaus günstiger als auf der anderen Seite des Bodenseeufers. Kann man besser ins Wochenende starten als mit einem Schnäppchen? Kaum zu überbieten. Es sei denn mit einem zweiten Kaffee in einem Altstadtcafé.
12.45 Uhr:
Höchste Zeit für den Bodensee. Erstmal den Wasserstand checken. Das macht „El Nino“ seit 2007 – und zwar ununterbrochen. Bei flüchtigem Hinsehen kann man die Skulptur mit einem echten Menschen verwechseln. Heute sehen wir das ganze Kunstwerk. Ergo: Wasserstand niedrig. Der Untersee bleibt ruhig. Wir interpretieren es als herzliche Einladung zu einer Schifffahrt.
13.15 Uhr:
Ahoi! Die Linie über Reichenau, Mannenbach und Iznang führt wieder zurück nach Radolfzell. Extra praktisch für eine unkomplizierte Sightseeing-Tour. Die frische Bodenseeluft hatten wir schon erwähnt. Sightseeing, ohne einen Schritt zu tun. Man gönnt sich ja sonst nichts.
15.00 Uhr:
Wir wollen uns ein wenig die Beine vertreten. Unser Spaziergang hat ein klares Ziel: den Mettnauturm. Er liegt keine drei Kilometer Luftlinie von der Anlegestelle entfernt. Herrlich frisch wird es im Mettnaupark, durch den unsere kurze Route führt. Ein historischer Weg. Auf der Halbinsel Mettnau wurde eines der ältesten Naturschutzgebiete Deutschlands ausgewiesen. Eine kleine Anstrengung darf sein. Wir steigen auf den 18 Meter hohen Aussichtsturm. Das lohnt sich! Das Glück ist mit uns. Die Sicht reicht bis in die Schweiz hinein. Da hinten, das könnte der Säntis sein! Welch eindrucksvolle Kulisse. Da vorne, gleich vor unserer Nase: Das ist die kleine Liebesinsel. Ich sag das nur mal so.
18.00 Uhr:
Perfektes Timing. Unser Rückweg führt direkt am Restaurant Strandcafé vorbei. Zugegeben, das ist kein Zufall. Wir hatten schon vorher einen Tisch reserviert. Der Hauscocktail als Aperitif bildet den perfekten Übergang vom Spaziergang zum ersten Gang. Im Angesicht der Reichenau darf es ein Antipasti-Teller sein, natürlich frisch und gemüselastig. Die Gnocchi in Basilikumbutter kann man in Italien nicht besser machen. Sie kommen mit sonnengetrockneten Tomaten, Burrata und Rucola. Ein Dessert? Aber bitte ja! Was ist das für eine Frage. Aber bitte keine Eile. Wir sind hergekommen, um die Zeit zu genießen.
Highlights des Tages
Zweiter Tag: Zu schön, um nicht zu wandern
Wanderung auf der Bodanrück-Runde bei Radolfzell
8.00 Uhr:
Wir hätten nichts dagegen gehabt, den ganzen Sonntag in der wunderbaren bora Sauna Oase zu verbringen. Allein: Das Wetter ist ein Träumchen. Die Natur ruft. Es herbstet leicht. Zu dieser Jahreszeit soll der Höhenzug Bodanrück besonders farbenfroh leuchten, sagt man. Genussmodus bleibt auf „on“. Unsere kleine Route werden wir locker unter drei Stunden schaffen. Da bleibt vielleicht noch Zeit…
9.30 Uhr:
Vorteil bei der Anfahrt mit dem Auto: Man kann hochfahren. Wir parken beim Grillplatz Brand und sind bereits auf dem Schneckenberg. Panoramablick in Richtung Hegauer Vulkane inklusive. Allerdings interessiert uns nicht nur das, was weit entfernt liegt, sondern vor allem das, was unter unseren Füßen wächst.
10.00 Uhr:
Wellenreiten zu Fuß. Der Höhenzug Bodanrück schwingt sich zwischen Bodensee und Untersee entlang. Immer wieder öffnet sich die Fläche, um den Blick frei zu machen auf Seen und Berge. Astreine Postkarten-Landschaft. Sogar um diese Jahreszeit blühen auf den Wiesen manche Arten. Endlich kommt unsere Pflanzenbestimmung-App zur Geltung. Funktioniert ja prima.
11.00 Uhr:
Bison-Alarm. Aber nur bei uns, die Tiere lassen sich nicht stören. Sie scheinen absolut entspannt. So wie wir. So ein Bulle soll glatte 900 kg auf die Waage bringen. Ein dickes Fell hat er auch, schließlich sind Bisons das ganze Jahr draußen. Währenddessen zieht es uns in eine andere Richtung. Liggeringen ist ja nicht mehr weit.
12.00 Uhr:
In der Wirtschaft Kranz locken die Dünnele. So ähnlich wie Flammkuchen, nur anders. Man könnte alemannische Pizza dazu sagen. Aber mit herzhaftem Belag, zum Beispiel mit Käse, Speck oder Spinat obendrauf. Im Kranz kann man zuschauen, wie die traditionellen Dünnele entstehen. Der Backofen steht mitten im Saal.
14.00 Uhr:
Gut, dass uns der feine Kaffee wieder flott gemacht hat. Leicht und locker erreichen wir den Parkplatz. Sollen wir noch?
15.00 Uhr:
Fünf-Sterne sind ein Argument, das nicht von der Hand zu weisen ist. Wir krönen das Wochenende in der ausgezeichneten bora Saunalandschaft. Gepflegter kann Wellness kaum sein. Wir wählen das japanische Onsenbad und lassen uns sanft vom warmen Wasser umspülen. Ein Bad wie ein Ausflug in die Schwerelosigkeit. Kaum zu glauben, wie entspannend ein Wochenende sein kann. Fast wie ein ganzer Urlaub.
Highlights der Wander-Tour
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