Traditionelles Schmalzgebäck

Fasnetsküchle aus dem Süden

Auf zwei Tellern liegen die fertigen Fasnetsküchle. Bunte Faschingsgirlanden liegen um die Teller herum.
Fasnet steht vor der Tür - Zeit für Fasnetsküchle!

BW Story - trickytine

Fasnet steht vor der Tür - Zeit für Fasnetsküchle!

Dieses Jahr wird wieder Fasnet in Baden-Württemberg gefeiert. Für die eigene Fasnachtsparty könnt ihr euch die schwäbisch-alemannischen Fasnets-Klassiker einfach zuhause selbst backen: Schwäbische Fasnetsküchle & Badische Scherben.

Während der Fasnet - auch Fastnacht oder Fasching genannt - werden diese beiden klassischen Schmalzgebäcke in Baden-Württemberg gerne gegessen. Und das traditionell zu Beginn der heißen Phase der Fasnet, am “Schmotzigen Donnerstag” oder “Schmotzigen Dunschdig”. Das Wort “schmotzig” steht in dem Fall nicht für “schmutzig”, sondern ist altdeutsch und bedeutet “fettig”. 

Fasnet, Fastnacht, Fasching - 
mit traditionellem Schmalzgebäck

Ursprünglich wurden Schwäbische Fasnetsküchle und Badische Scherben in Schweineschmalz ausgebacken. Oft wurde früher vor der Fastenzeit noch ein Schwein geschlachtet und im Sinne von Nose to Tail alle Bestandteile vom Tier verwertet. So konnten auch frische und leicht verderbliche Zutaten wie Milch und Eier aufgebraucht und im Teig für das Schmalzgebäck verwendet werden. 

Heute kann man für das Ausbacken der Fasnetsküchle und der Scherben auch wunderbar Butterschmalz oder ein gutes und hoch erhitzbares Pflanzenfett wie z.B. regionales Rapsöl zum Frittieren verwenden.

Auf einem Tisch stehen verschiedene Zutaten wie Eier, ein großer Behälter mit Mehl und Milch.

Die original Schwäbischen Fasnetsküchle und Badischen Scherben sind der Renner!

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Auf einem bemehlten Tisch liegt ein ausgerollter Teig mit einem Nudelholz.

Die Fasnets-Klassiker zuhause selber backen: Schwäbische Fasnetsküchle & Badische Scherben

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Mit einem Teigrädchen wurde der Teig in kleine Rauten geteilt.

Für die Scherben wird der Teig so dünn wie möglich ausgewellt und mit einem Teigrädchen zu Rauten geschnitten.

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Die geschnittenen Teigrauten werden in viel Öl ausgebacken.

Ursprünglich wurden Schwäbische Fasnetsküchle und Badische Scherben in Schweineschmalz ausgebacken.

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In einer schwarzen Schale werden die fertigen Teigküchle noch in Zucker gewendet.

Lecker - Schwäbische Fasnetsküchle

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Auf zwei Tellern liegen die fertigen Fasnetsküchle. Bunte Faschingsgirlanden liegen um die Teller herum.

Lecker - das heimische Schmalzgebäck schmeckt himmlisch und kann auch in reichlich Zucker gewälzt oder mit viel Puderzucker bestäubt werden. 

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Rezepte zum Nachbacken

Rezepte zum Nachbacken

Mit einem Teigrädchen wurde der Teig in kleine Rauten geteilt.

Zutaten:
ergibt ca. 30 Stück (ca. 9 x 5 cm groß)

  • 2 Eier Größe M, zimmerwarm
  • 1 Eigelb
  • 2 EL (gestrichen) Zucker
  • 1 P Bourbon Vanille Zucker
  • 75 g Sauerrahm
  • 1 Prise Salz
  • 300 g Weizenmehl Typ 405 (alternativ Dinkelmehl Typ 630)
  • reichlich Schmalz oder hoch erhitzbares Pflanzenöl (z.B. Rapsöl) zum Ausbacken
  • Puderzucker zum Bestäuben

 

1. Eier und Eigelb mit Zucker, Vanille-Zucker, Sauerrahm und Salz in einer Rührschüssel mit dem Schneebesen glattrühren

2. Mehl zugeben und so lange verkneten, bis ein geschmeidiger glatter Teig entstanden ist. Den Teig in Frischhaltefolie einschlagen und ca. 30 Minuten bei kühler Raumtemperatur ruhen lassen

3. dann den Teig auf einer gut bemehlten Arbeitsfläche so dünn wie möglich (ca. 1 - 1,5 mm) auswellen und mit einem Teigrädchen zu Rauten schneiden

4. die Teigrauten mit einer Gabel mehrfach einstechen

5. die Teigrauten mit einem Tuch abdecken und ca. 1,5 Stunden bei Zimmertemperatur antrocknen lassen. So werden die Scherben später beim frittieren noch knuspriger

6. reichlich Butterschmalz oder ein gutes Frittieröl in einem hohen Topf erhitzen - um die ideale Temperatur zu überprüfen, einfach den Holzstiel eines langen Kochlöffels in das Fett halten. Wenn kleine Bläschen daran aufsteigen, ist es ideal temperiert zum frittieren

7. die Teigrauten portionsweise im heißen Fett goldbraun und knusprig von beiden Seiten ausbacken, bis die Ecken sich nach oben biegen - dann mit einem Schaumlöffel herausnehmen und auf einem Küchenkrepp abtropfen lassen

8. nach Geschmack mit Puderzucker bestäuben und genießen!

 

☀ Tipp ☀ 
Wer die Badischen Scherben noch verfeinern möchte, gibt etwas Abrieb von einer frischen Bio-Zitrone hinzu. In manchen alten Familienrezepten kommt auch noch ein Schuss Schwarzwälder Kirschwasser in den Teig. Raffiniert schmecken die Badischen Scherben, wenn man etwas Zimt mit dem Puderzucker vermischt und sie damit bestäubt.

In einer schwarzen Schale werden die fertigen Teigküchle noch in Zucker gewendet.

Zutaten:
ergibt ca. 45 Stück (ca. 10 x 7 cm groß)

  • 500 g Weizenmehl Typ 405 (alternativ geht auch Dinkelmehl Typ 630)
  • ½ Würfel frische Hefe (21 g)
  • 75 g Zucker
  • 2 Prisen Salz
  • 250 ml lauwarme Milch
  • 2 Eier Größe M, zimmerwarm
  • 75 g zerlassene Butter, nicht zu heiß
  • reichlich Schmalz oder hoch erhitzbares Pflanzenöl (z.B. Rapsöl) zum Ausbacken
  • Zucker, um die Fasnetsküchle darin zu wälzen

 

1. Mehl in eine große Schüssel sieben, in die Mitte eine tiefe Kuhle formen

2. 100 ml der Milch sanft erwärmen (handwarm), mit 2 TL der Zuckermenge und der zerbröckelten frischen Hefe so lange verrühren, bis sich die Hefe komplett aufgelöst hat

3. die Hefe-Milch-Zucker-Mischung in die Kuhle füllen, sanft mit etwas des Mehls verrühren, so dass ein dickflüssigerer Vorteig entsteht

4. diesen Vorteig oben mit etwas Mehl bestäuben und mit einem Geschirrtuch abgedeckt an einem warmen Ort 30 Minuten gehen lassen

5. dann den restlichen Zucker, Salz und die restliche lauwarme Milch zum Teig zugeben und gründlich vermengen

6. danach die zimmerwarmen Eier und die zerlassene Butter zugeben und so lange verkneten, bis der Teig schön glatt ist und sich von der Schüssel löst (je nach Teigtextur und Bedarf noch etwas mehr Mehl oder Milch zugeben)

7. dann die Schüssel wieder gründlich abdecken und den Teig erneut an einem warmen Ort 30 Minuten gehen lassen

8. danach den Teig auf einem bemehlten Untergrund ca. 1 cm dick auswellen, mit dem Messer oder dem Backrädchen Quadrate oder Rauten schneiden, die Rauten auf einem bemehlten Untergrund nochmals abgedeckt ca. 15 Minuten gehen lassen

9. in der Zeit reichlich Butterschmalz oder ein gutes Frittieröl in einem hohen Topf erhitzen - um die ideale Temperatur zu überprüfen, einfach den Holzstiel eines langen Kochlöffels in das Fett halten. Wenn kleine Bläschen daran aufsteigen, ist es ideal temperiert zum frittieren

10. die Fasnetsküchle in das heiße Fett geben und von beiden Seiten goldbraun backen lassen, dann mit einer Schaumkelle entnehmen und auf Küchenkrepp abtropfen lassen

11. nach Geschmack in Zucker wenden und rasch genießen!

 

☀ Tipp ☀ 
Die Fasnetsküchle sind pur und nur in Zucker gewälzt schon eine Köstlichkeit! Den Hefeteig kann man wunderbar mit ein wenig frisch ausgekratzter Vanille verfeinern. Und auch mit einem selbst eingemachten Apfelkompott oder der Lieblingsmarmelade on top schmecken sie fabelhaft!

Fazit

Narri Narro & Hu Hu Hu!

Wie auch immer der Narrenruf eurer Region lautet, mit den den original Schwäbischen Fasnetsküchle und Badischen Scherben wird auch die diesjährige kleine Fasnet zuhause zum Renner!

Das heimische Schmalzgebäck schmeckt pur einfach himmlisch, in reichlich Zucker gewälzt oder mit viel Puderzucker bestäubt. Man kann sie mit einem Glas Sekt aus Baden-Württemberg genießen oder auch mit einem Kaffee. Die Fasnetsküchle sind natürlich frisch und noch leicht warm direkt aus dem Fett am besten und lassen sich auch wunderbar mit einem Kompott aus heimischem Streuobst kombinieren. Badische Scherben halten sich luftdicht in einer Keksdose verpackt durchaus auch einige Tage. Aber so köstlich, wie sie am “Schmotzigen” schmecken, sind sie bestimmt schneller weg, als man gucken kann!

Guten Appetit!

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