Zu seiner Neigung von bis zu 10 Grad kam das spätgotische Fachwerkhaus, nachdem es Mitte des 15. Jahrhunderts zum Ufer der Blau hin erweitert wurde. Der weiche Untergrund und die ab dem ersten Stockwerk über den Fluss ragenden Geschosse sorgten im Lauf der Zeit dafür, dass sich das Haus trotz umfangreicher Stützungsmaßnahmen immer weiter neigte.
Seit seiner Restaurierung 1995 wird das ›Schiefe Haus‹ als Hotel genutzt. Die Zimmer weisen von Wand zu Wand Schieflagen bis zu 40 Zentimeter auf. Gäste müssen aber nicht befürchten, im Schlaf aus den Federn zu purzeln - die Betten wurden waagrecht eingebaut, was -nur für Zweifler- eingebaute Wasserwagen belegen.
Es ist übrigens auch überliefert, dass die Witwe von Albrecht Ludwig Berblinger, des legendären Schneiders von Ulm, hier einmal gewohnt hat.