Die Herrschaft der Grafen von Montfort erstreckte sich einst rund um den östlichen Bodensee. Tettnang war der nördlichste, Feldkirch (Vorarlberg) der südlichste Punkt des Herrschaftsgebiets.
Das Neue Schloss in Tettnang dokumentiert den königlichen Anspruch der Grafen. Die barocke Vierflügelanlage aus dem 18. Jahrhundert steht architektonisch in einer Reihe mit den großen Schlössern Europas.
Als Juwelen des Rokoko gelten die Räume der Beletage. Das Grüne Kabinett wirkt wie ein kostbarer Gartenpavillon im Inneren des Schlosses. Das Meisterwerk der Raumgestaltung stammt vom berühmten Joseph Anton Feuchtmayer, der die Figuren und das Gitterwerk aus Stuck schuf. Das sogenannte „Vagantenkabinett“ beherbergt ausdrucksstarke Porträts der „Vaganten“: Spielleute, Schausteller, Händler und Handwerker, die einst die Plätze und Straßen der Städte bevölkerten.
Bauherren und Auftraggeber für das Schloss waren die Grafen von Montfort, die seit dem 12. Jahrhundert über das Tettnanger Territorium herrschten. Nach der weitgehenden Zerstörung des Alten Schlosses Mitte des 18. Jahrhunderts durch einen Brand gab die Grafenfamilie das Neue Schloss in Auftrag, obwohl sie hoch verschuldet war. Baumeister Jakob Emele leitete den Wiederaufbau des Schlosses. Graf Franz Xaver engagierte für die Innendekoration führende Künstler der Bodensee-Region, darunter den genialen Stuckateur Joseph Anton Feuchtmayer. Die aufwendige Raumgestaltung mit Stuckaturen und Malereien verleiht dem Neuen Schloss heute seinen kunsthistorisch bedeutenden Rang.
Führungen - aktuelle Infos auch unter www.tettnang.de/fuehrungen
Die Besichtigung des Neuen Schlosses ist in einem "normalen" Jahr im Rahmen von Führungen möglich: April bis Oktober, täglich zur vollen Stunde zwischen 11 Uhr und 16 Uhr, Treffpunkt Museumskasse, Südflügel, 1. OG. Inforäume und Museumsshop sind während der Führungszeiten frei zugänglich.
Themenführungen: Termine auf www.tettnang.de/fuehrungen. Führungen zum Wunschtermin buchen Gruppen in der Tourist Information Tettnang.