Hinter dem Alten Rathaus und gegenüber des Fasnetmuseums gelegen, wurde das hübsche Giebelhaus Ende des 13./Anfang des 14. Jahrhundert aus Sandstein gebaut.
Seine historische Bedeutung erlangte die Gerichtslaube 100 Jahre später, als König Maximilian I. im Jahr 1498 den Reichstag in Freiburg einberief. Eigentlich sollten für die Sitzungen und Feiern auch die Räumlichkeiten des neu erbauten Kornhauses genutzt werden, die weitaus großzügiger gewesen wären. Allerdings konnten die Bauherren ihren Zeitplan nicht einhalten, und so beschwerte sich der damalige König über den Platzmangel in der Gerichtslaube. Zu Beginn des 16. Jahrhunderts beschloss die Stadt daraufhin den Umbau des Gebäudes. Der große Ratssaal wurde aufgesetzt mit einer Treppe zu den bestehenden Räumlichkeiten verbunden.
Bei dem Bombenangriff von 1944 wurden die Gebäude rund um den Rathausplatz weitestgehend zerstört. Von der Gerichtslaube hielten lediglich die Grundmauern, Teile der Westwand und der Archivflügel den Bomben stand. Die hübsche Freitreppe wurde schwer beschädigt. Seit der Fertigstellung des Wiederaufbaus 1979 befinden sich in der Gerichtslaube zwei Veranstaltungsräume, die für offizielle Empfänge genutzt werden.
Insider-Info: Einst wurde in der Gerichtslaube das Reinheitsgebot für Wein festgelegt, noch bevor es die entsprechende Regelung für Bier gab.