Ein Musterbeispiel für das Zusammenspiel von Obstanbau, Landschaftsbild und Naherholung sind die steil geneigten Schönbuchhänge südlich von Herrenberg. Sogar von der „Bodensee-Autobahn“ aus, ziehen die über und über blühenden Hänge den Blick fast magisch an. „Die Kirschblüte“, wie es bei den Kennern kurz heißt, rund um und zwischen den Herrenberger Teilorten Mönchberg und Kayh, ist ein Geheimtipp und ein beliebtes Ausflugs- und Spazierziel, gerade in den Frühlingsmonaten.
Natürlich präsentiert sich nicht nur die Kirsche im Festkleid – sei bildet nur den strahlenden für das Meer von Blüten und Farben am Schönbuchhang. Ab Mitte April versinkt der ganze Schönbuchhang mit der Kirsch- und Birnbaumblüte in Weiß. Daran schließt sich die ebenso weiße Zwetschgenblüte an und Anfang Mai gesellt sich mit der Apfelblüte noch ein Hauch von rosa mit in den Blütentraum. In den Wiesen blüht der blaue Wiesensalbei und der gelbe Löwenzahn, an den warmen Waldsäumen der blutrote Storchschnabel oder der Große Ehrenpreis. Schlüsselblumen locken mit ihrer Blütenpracht und ihrem Duft und insbesondere der Grafenberg, ein Bergsporn oberhalb des Herrenberger Teilorts Mönchberg ist Standort zweier seltener Pflanzenvorkommen. Zum einen trifft man hier um diese Jahreszeit auf ein blaues Meer von Scilla, dem Blausternchen – ein zwar typischer Frühlingsblüher in unseren Breiten, in dieser Anzahl und noch dazu wild aber doch einzigartig. Und zum anderen die Ungarische Platterbse, die es deutschlandweit nur zweimal gibt – ein Standort davon ist der Schönbuchhang. Die Pflanze blüht gelblich-weiß und ist in ihrem Erscheinungsbild fast orchideenähnlich.